Als männlicher PTA eine Partnerin in der eigenen Berufsgruppe zu finden, sollte eigentlich nicht besonders schwer sein. Immerhin sind fast 99 Prozent der PTA weiblich. Das heißt aber nicht, dass die Richtige leicht zu finden ist. PTA Daniel Klenke hat deshalb für sich – und seine vielen Kolleginnen – eine Facebook-Gruppe ins Leben gerufen, die „Singles aus der Apotheke“ zusammenbringen soll.
Er sei selbst für längere Zeit Single gewesen, da sei ihm die Idee zu der Gruppe gekommen, berichtet Klenke. Viel gedacht habe er sich dabei nicht, er wollte das Ganze einfach mal ausprobieren. Zunächst war die Resonanz überschaubar. Erst als in anderen Gruppen ein bisschen Werbung für den Singletreff gemacht wurde, kamen die ersten Anmeldungen. Immerhin ein Dutzend Mitglieder zählt die Gruppe jetzt.
Klenke muss neue Anwärter freigeben. Der 30-Jährige bittet die anderen Teilnehmer, sich kurz vorzustellen: wie alt sie sind, wo sie herkommen, ob sie PTA oder ApothekerIn sind oder was sie besonders auszeichnet. Die Gruppe gibt es seit Juli, zuletzt habe das Interesse ein wenig Fahrt aufgenommen, berichtet Klenke.
Eine Sache habe er aber unterschätzt: Gerade weil der Berufsstand so weiblich sei, könnte sich die Suche nach einem Mann für seinen Kolleginnen auf der Plattform als schwierig gestalten. Für ihn wäre der Frauenüberschuss in der Gruppe zwar gut, aber die Gruppe solle ja nicht seine persönliche Veranstaltung werden. Möglicherweise sei wegen des zu erwartenden Frauenüberschusses auch die bisherige Zurückhaltung zu erklären. Klenke will gucken, wie sich die Gruppe jetzt entwickelt.
Denn grundsätzlich gibt es aus seiner Erfahrung in der Branche durchaus mehr Pärchen als in anderen Bereichen. Gerade im Pharmaziestudium lernten sich viele Paare kennen. An den PTA-Schulen ist das naturgemäß schwieriger – zumindest für heterosexuelle Paare. In seinem Jahrgang war Klenke der einzige Mann unter 100 Schülern.
Klenke fände es interessant, eine Partnerin aus der eigenen Berufsgruppe zu haben. Denn dann hat das Gegenüber zumindest Verständnis für den täglichen Wahnsinn am HV-Tisch. „Natürlich wurde mir schon die Frage gestellt: 'Warum findest du keine, bei so vielen Frauen?'“, berichtet Klenke. Aber außerhalb der eigenen Apotheke haben Angestellte meist nicht so viele Kontakte zu anderen Kollegen oder Kolleginnen.
Natürlich arbeitet man als männlicher PTA auch in der eigenen Apotheke weit überwiegend mit Frauen zusammen. Aber eine Partnerin am selben Arbeitsplatz wäre nichts für ihn, sagt Klenke und zitiert jene bekannte Formel aus den USA, die mit klaren Worten davor warnt, ein Techtelmechtel im eigenen Betrieb anzufangen.
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