Hitzebedingte Todesfälle steigen aufgrund des Klimawandels an. Heißere Sommer und starke Hitzephasen können für vulnerable Gruppen gefährlich werden. Die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) hat nun einen Leitfaden zu Hitzestress und neurologischen Erkrankungen herausgegeben.
Der Sommer 2023 war aufgrund der hohen Temperaturen rekordverdächtig. Die Monate Juni bis August zählen mit Abstand zu den heißesten seit Beginn der Aufzeichnungen 1940. Solche Hitzewellen wirken sich gravierend auf die Gesundheit aus, vor allem vulnerable Gruppen wie multimorbide oder ältere Patient:innen haben ein erhöhtes Risiko für Beeinträchtigungen der Gesundheit.
Auch Menschen mit neurologischen Erkrankungen zählen zur Risikogruppe. Häufig sind ältere und chronisch kranke Menschen, Menschen mit Behinderungen und Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen müssen betroffen.
Ein Leitfaden der KLUG soll wertvolle Hinweise zum Umgang mit Hitze und den betroffenen Patient:innen geben. So wird unter anderem appelliert: „Medikamente müssen – wenn Hitzewellen drohen – unbedingt geprüft und angepasst werden. Manche neurologischen Medikamente beeinträchtigen die Hitzekompensation des Körpers, zudem verlieren viele Medikamente durch Hitze ihre Wirkung“, so die Expert:innen. In der Heidelberger Hitzetabelle sind Arzneistoffe mit potenziellen Risiken in Hitzewellen aufgeführt.
Weiter heißt es im Leitfaden, dass „ausreichendes Trinken essenziell ist“ und alkoholfreie, nicht koffeinhaltige Getränke bevorzugt werden sollten. Elektrolyte können bei Bedarf zudem ergänzt werden. Außerdem soll direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden, durch Kopfbedeckungen und Sonnenschutzmittel. „Die Räume, in denen sich die Personen aufhalten, sollten möglichst kühl gehalten werden, beispielsweise durch ausreichende Verschattung“, raten die Expert:innen.
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) begrüßt den Leitfaden: „Wir freuen uns über diese öffentlich wirksame Aktion der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit. Es ist wichtig, dass diese Maßnahmen in der Bevölkerung bekannt sind und insbesondere von vulnerablen Gruppen, z. B. ältere Menschen oder Menschen mit bestehenden neurologischen Erkrankungen, ernstgenommen werden.“
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