Mit den sommerlichen Temperaturen rücken auch Zecken wieder auf den Plan, die verschiedene Erkrankungen übertragen können. Neben der Borreliose ist vor allem die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gefürchtet. Gegen letztere kann eine entsprechende Schutzimpfung helfen, die vor allem in Risikogebieten oder bei Reisen in selbige empfohlen wird.
Zeckenbisse sind nicht nur unangenehm – sie können auch gefährlich sein. Die Prävention ist daher neben der Entfernung von Zecken ein wichtiges Element. Einige Regionen Deutschlands gelten als Risikogebiet für FSME:
Seit 2001 werden FSME-Erkrankungen erfasst. In Deutschland schwanken sie zwischen 200 und rund 700 Fällen pro Jahr. Im Jahr 2020 waren die gemeldeten Fälle so hoch wie nie. Die Übertragung der FSME-Viren erfolgt durch den Zeckenbiss. Sehr selten wird auch über Infektionen durch den Genuss von Rohmilch von Ziegen, Schafen oder Kühen berichtet. Direkt von Mensch zu Mensch kann das Virus jedoch nicht weitergegeben werden.
Info: Eine weitere mögliche Erkrankung, die durch Zecken übertragen werden kann, ist Borreliose. Die Borrelien befinden sich im Verdauungstrakt der Parasiten und werden beim Saugakt auf den Menschen übertragen. Infektionen mit den Bakterien bleiben häufig unbemerkt und können zu schweren Spätschäden führen.
Nicht immer muss der Stich einer FSME-infizierten Zecke zu Symptomen führen – der Großteil der Menschen bleibt beschwerdefrei. Dennoch kommt es bei einigen rund ein bis zwei Wochen nach dem Biss zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Schwindel und Erbrechen.
In den meisten Fällen klingen die Symptome nach einigen Tagen von selbst wieder ab. Bei manchen kommt es jedoch nach einer weiteren Woche zu Beschwerden des zentralen Nervensystems, welche durch eine Infektion des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks verursacht werden. Dadurch können die folgenden Beschwerden entstehen:
Selbst in diesem Stadium kann eine folgenlose Heilung erfolgen. In seltenen Fällen kann es jedoch zu bleibenden Schäden kommen – in wenigen Fällen führt die Erkrankung zum Tod. Vor allem Erwachsene und ältere Menschen sind von schweren Erkrankungsverläufen betroffen. Behandelt wird die Erkrankung rein symptomatisch, eine spezielle Therapie gibt es nicht.
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