Da die gängigen Fiebersäfte mit Paracetamol und Ibuprofen aktuell nur schwer zu bekommen sind, greifen viele Eltern auf Hausmittel zurück. Oft wird dabei das Internet befragt. Doch nicht alle Alternativen sind auch bereits für Säuglinge geeignet. Falsch angewendet, kann es zu Komplikationen kommen. PTA & Co. sollten daher aufklären und sinnvolle Alternativen aufzeigen können.
Das bekannteste Hausmittel sind wahrscheinlich die Wadenwickel: Durch sie soll die überschüssige Wärme sanft aus dem Körper geleitet werden. Auch wenn es verlockend ist, sollten die Wickel auf keinen Fall mit kaltem Wasser gemacht werden. Damit der Körper nicht zu stark belastet wird, ist eine Temperatur von 2-3°C unter der Körpertemperatur optimal. Wichtig ist, dass Hände und Füße stets warmgehalten werden und der Betroffene zugedeckt wird, damit er nicht zu stark auskühlt. Beginnt der/die Patient:in zu frösteln, müssen die Umschläge abgebrochen werden.
Ideal für die Durchführung sind Baumwoll- oder Leinentücher. Sie werden ins kühle Wasser gegeben und anschließend ausgewrungen. Oft findet sich auch eine Variante mit Essig: Dabei wird verdünnte Essigessenz oder Apfelessig mit ins Wasser gegeben. Danach werden die feuchten Tücher vom Fußgelenk bis zur Kniekehle um die Waden gewickelt. Nach rund zehn Minuten sollten sie erneuert werden, da sie dann die Körpertemperatur angenommen haben. Bei Bedarf kann der Vorgang mehrfach wiederholt werden – allerdings sollte nach jedem Wickel die Körpertemperatur kontrolliert werden.
Achtung: Wadenwickel sind grundsätzlich erst bei Kindern ab sechs Monaten geeignet, da es sonst zu Kreislaufproblemen kommen kann. Alternativ bringt ein kalter Waschlappen auf der Stirn oder dem Puls Linderung.
Für Kinder bieten sich als Alternative zum Wadenwickel auch Waschungen an: Dazu wird ein Waschlappen in körperwarmes Wasser getaucht und der gesamte Körper des/der Erkrankten sanft abgewaschen. Wichtig: Immer von außen nach innen und von unten nach oben waschen, am besten in kreisenden Bewegungen. Eine Waschung sollte also von den Fingerspitzen in Richtung Brust und von den Beinen hinauf in Richtung Kopf erfolgen.
Der Tipp absteigende Vollbäder zu nehmen, kommt nur für Erwachsene in Frage – allerdings ist die Methode oft belastender für den Kreislauf als die zuvor genannten Alternativen. Vor dem Bad sollte das Bett gut aufgewärmt werden. Anschließend wird Wasser mit etwa 35°C in die Wanne eingelassen. Wenn der Patient in der Wanne liegt, wird langsam kaltes Wasser zugefügt, um die Temperatur weiter zu senken. Nach etwa 20-30 Minuten darf der/die Patient:in die Wanne verlassen und sich ins vorgewärmte Bett legen. Bekommt der/die Erkrankte Gänsehaut oder friert, muss das Bad abgebrochen werden.
Achtung: Solche Bäder dürfen nur bei kreislaufstabilen Personen und nicht bei Kindern oder Senior:innen durchgeführt werden!