Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) macht aufgrund eines Todesfalls auf die Verwechslungsgefahr des fentanylhaltigen Nasensprays Instanyl (Takeda) mit herkömmlichen Nasensprays aufmerksam. Ärzte und Apotheken sollen entsprechend aufklären.
Konkret handelt es sich bei dem Fall, der der AkdÄ gemeldet wurde, um einen 28-jährigen Mann: Er hatte versehentlich das Fentanyl-Nasenspray seiner Freundin benutzt, weil er es für ein Schnupfenspray gehalten hatte. Nachdem der Mann vermutlich zwei bis vier Sprühstöße des falschen Sprays appliziert hatte, kam es bei ihm zu einer Atemdepression, Bewusstlosigkeit und Erbrechen. Als die Rettungskräfte eintrafen, war der Patient bereits reanimationspflichtig – er verstarb schließlich an den Folgen einer massiven Aspiration.
Um eine solche Verwechslung zu vermeiden, empfiehlt die AkdÄ, Patienten und deren Angehörige bei der Verordnung und Abgabe von Fentanyl-Nasensprays auf die Risiken einer Verwechslung und versehentlichen Verabreichung aufmerksam zu machen – dies gilt auch für das auch für fentanylhaltige Rezepturarzneimittel, die als Spray verabreicht werden.
Instanyl ist für die Behandlung von Durchbruchschmerzen bei Erwachsenen, die eine Opioid-Basistherapie gegen Tumorschmerzen erhalten zugelassen. In den Produktinformationen und dem Schulungsmaterial des Arzneimittels wird ausdrücklich auf die Gefahr der Anwendung des Nasensprays durch andere Personen – insbesondere durch Kinder – hingewiesen. Zudem sollte das Spray immer in der mitgelieferten, kindersicheren Verpackung aufbewahrt werden. Im berichteten Fall wurde Fentanyl gegen Schmerzen bei Sichelzellanämie angewendet. Vermutlich haben Sprachprobleme bei Migrationshintergrund zu der Verwechslung beigetragen.
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