In Deutschland hat es mehrere Meldungen zu Tularämie-Fällen gegeben. Die umgangssprachlich auch Hasenpest genannte Zoonose ist zwar relativ selten, kann aber auch für den Menschen gefährlich werden. Typische Symptome sind Durchfall, Fieber und Kopf- sowie Gliederschmerzen.
Innerhalb der vergangenen 13 Monate wurden sieben Krankheitsfälle beim Menschen dem Gesundheitsamt des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald und der Stadt Freiburg gemeldet. So soll die Übertragung bei Waldarbeitern mit direktem Tierkontakt oder über Zeckenbisse erfolgt sein.
Der Erreger der Tularämie, Francisella tularensis, ist ein gram-negativer sogenannter Coccobacillus. Er ist sehr widerstandsfähig, insbesondere bei niedrigen Temperaturen und zudem hochinfektiös. Das macht ihn auch für den Menschen gefährlich. Normalerweise infiziert der Keim verschiedene Kleinsäuger wie Hasen, Kaninchen und Mäuse, aber auch andere Wild- sowie Haustiere. Nachgewiesen wurde er aber auch schon in Bremsen, Mücken und Zecken.
Schon eine niedrige Dosis mit etwa zehn Erregern kann die Krankheit auslösen. Übertragen wird sie durch:
Eine Übertragung von Mensch-zu-Mensch ist noch nicht bekannt geworden.
Die Dauer bis zum Ausbruch der ersten Symptome hängt von der Infektionsdosis, dem Infektionsweg und von der Ansteckungsfähigkeit des Erregerstammes ab. In der Regel beträgt die Inkubationszeit drei bis fünf Tage. Schwierig für eine sichere Diagnose sind die eher unspezifischen Symptome, die zumeist grippeähnlich sind.
Eine frühzeitige Behandlung der Erkrankung ist wichtig und kann einen schweren Krankheitsverlauf und Komplikationen verhindern. Gegen den Erreger der Tularämie haben sich folgende Antibiotika bewährt:
Penicilline und andere Beta-Lactam-Antibiotika sind wirkungslos.
Achtung: Die Erkrankung mit Tularämie ist in Deutschland laut dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtig.
APOTHEKE ADHOC Debatte