Mit einem Rote-Hand-Brief weist Roche darauf hin, dass unter Therapie mit Herceptin (Trastuzumab) die Herzfunktion überwacht werden muss. Auch wenn es keine neuen kardialen Sicherheitssignale gebe, will der Hersteller die Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen verbessern.
Roche erinnert an die Bedeutung der Überwachung der Herzfunktion und die Behandlungsalgorithmen. Diese sind in der Fachinformation aufgeführt und stellen eine angemessene Behandlung linksventrikulärer Dysfunktion und kongestiver Herzinsuffizienz (KHI) sicher. Die Überwachung sollte vor, während und nach der Therapie mit Herceptin durchgeführt werden. Die geeignete Methode ist die linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF)-Messung.
Kardiologische Untersuchungen sollten zu Beginn der Behandlung durchgeführt werden und in gleichem Umfang alle drei Monate während der Behandlung wiederholt werden. Nach der letzten Behandlung sollte über einen Zeitraum von 24 Monaten alle sechs Monate ein entsprechendes Monitoring durchgeführt werden. Patienten, die eine anthrazyklinhaltige Chemotherapie erhalten haben, wird eine weitere jährliche Überwachung über bis zu fünf Jahre nach der letzten Trastuzumab-Gabe empfohlen.
Tritt während der Behandlung mit Herceptin eine symptomatische Herzinsuffizienz auf, sollte diese mit der Standardtherapie für eine KHI behandelt werden. Geeignet sind zum Beispiel ein ACE-Hemmer oder ein Angiotensinrezeptor-Blocker und ein Betablocker.
In der Behandlung sind die besonderen Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Trastuzumab und Anthrazykline sollten beim metastasierten Brustkrebs und bei der adjuvanten Brustkrebsbehandlung nicht gleichzeitig angewendet werden. Zusätzlich sind auch die Angaben zur Dosierung, Art der Anwendung und zum Therapieabbruch zu beachten.
Herceptin sollte nur bei Patienten mit metastasiertem Brustkrebs oder Brustkrebs im Frühstadium sowie mit metasasiertem Mammakarzinom angwendet werden, deren Tumore entweder eine HER2-Überexpression und/oder eine HER2-Genampflikation aufweisen, die durch eine validierte Untersuchung festgestellt wurde.
Trastuzumab ist der am häufigsten verwendete Antikörper für individuell hergestellte Parenteralia: Laut Arzneiverordnungsreport wurden 2015 etwa 3,5 Millionen Tagesdosen zu Lasten der Krankenkassen verschrieben. Als Fertigarzneimittel wurden vom monoklonalen Antikörper etwa 370.000 Tagestherapiedosen verordnet.
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