Bei gleichzeitiger Anwendung

Tödliches Duo: Allopurinol und Azathioprin

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Berlin -

Wird Allopurinol gleichzeitig mit Mercaptopurin oder Azathioprin angewendet, kann dies tödlich enden. Wegen Berichten über Todesfälle ist diese Kombination deswegen zu vermeiden.

Wird der Wirkstoff Allopurinol gleichzeitig mit Mercaptopurin oder Azathioprin angewendet, so kann dies tödlich enden. Der Grund: Unter Kombination mit dem Arzneistoff zur Behandlung der chronischen Gicht kann es zu einer toxischen Serumkonzentration von Mercaptopurin beziehungsweise Azathioprin kommen. Die Folge ist eine lebensbedrohlichen Panzytopenie, also eine erhöhte Infektionsgefahr durch Mangel an Leukozyten und Schwäche durch Mangel an Erythrozyten (roten Blutkörperchen).

Ebenso kann eine Myelosuppression auftreten; eine temporäre oder dauerhafte Schädigung des Knochenmarks, die wiederum zu einer verminderten Bildung von Blutzellen führt, ist somit nicht auszuschließen.

Falls dennoch eine gleichzeitige Gabe erforderlich sein sollte, so rät die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ), die Mercaptopurin- beziehungsweise die Azathioprin-Dosis auf ein Viertel der üblichen Dosis zu senken. Außerdem sollte eine engmaschige hämatologische Überwachung sichergestellt werden. Patient:innen sollte angewiesen anweisen werden, alle Anzeichen oder Symptome von Knochenmarksuppression zu melden. Dazu gehören unerklärliche Blutergüsse oder Blutungen, Halsschmerzen und Fieber.

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