Neuroleptika

Todesfälle unter Xeplion?

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Berlin -

In Japan sind 17 Todesfälle im Zusammenhang mit der Anwendung des Antipychotikums Xeplion (Paliperidon) bekannt geworden. Der Hersteller Janssen hat die Ärzte informiert, schließt aber eine kausale Beziehung derzeit aus. Ein Team aus Experten von Janssen aus Japan, Europa und den USA prüft derzeit den Sachverhalt.

Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, starben die Patienten an Herzinfarkten oder Lungenembolien. Andere erstickten an ihrem Erbrochenen. Zwischen der Injektion der Supsension und dem Todeszeitpunkt lagen bis zu 40 Tage.

Das Präparat war in Japan erst im im November eingeführt worden. Seitdem sind laut Janssen ungefähr 10.000 Patienten dort behandelt worden. In den USA ist Xeplion bereits seit 2009 zugelassen, in Europa seit 2011.

Die Injektionssuspension, die in den Dosierungen 25, 50, 75, 100 und 150 mg vertrieben wird, ist indiziert als Erhaltungstherapie der Schizophrenie bei erwachsenen Patienten. Die Initialdosis beträgt 150 mg, weitere 100 mg werden nach einer Woche intramuskulär appliziert. Danach liegt die monatliche Erhaltungsdosis bei 75 mg.

Paliperidon ist ein atypisches Neuroleptikum und wirkt antagonistisch an Dopamin- und 5HT2A-Rezeptoren. Außerdem gibt es den Wirkstoff unter dem Handelsnamen Invega als Retardtabletten. Diese sind seit 2007 zugelassen.

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