Rote-Hand-Brief

Suizidgefahr unter Otezla

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Berlin -

Nach der Markteinführung von Otezla (Apremilast) 2015 wurden gelegentliche Fälle von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten bis zum vollendeten Suizid berichtet. Zwischen Februar 2015 und März 2016 wurden etwa 105.000 Patienten mit dem Psoriasis-Medikament behandelt; die Häufigkeit der Nebenwirkung liegt laut Hersteller Celgene zwischen 1/100 und 1/1000. Ärzte sollten das Nutzen-Risiko-Verhältnis genau abwägen.

Die Produktinformation wird aktualisiert und künftig einen Warnhinweis zu Depressionen, Suizidverhalten und Suizidgedanken enthalten. Bei Patienten mit bekannten psychiatrischen Symptomen oder Patienten, die bereits andere Medikamente einnehmen, die psychiatrische Störungen auslösen können, ist das Risiko unter Behandlung mit Apremilast sorgfältig abzuwägen.

Patienten und Pflegekräfte sollten den Arzt über Verhaltens- und Stimmungsänderungen oder Anzeichen auf Suizidgedanken informieren. In diesen Fällen wird ein Abbruch der Therapie empfohlen.

In kontrollierten klinischen Studien konnten einige Fälle von Depressionen und suizidalem Verhalten unter Apremilast im Vergleich zur Placebogruppe festgestellt werden. Gemeldet wurden außerdem nach der Zulassung 65 Fälle, darunter fünf vollendete Suizide und vier Suizidversuche. In 32 Fällen besserten sich die Beschwerden nach Absetzten des Medikamentes.

Apremilast wird zur Behandlung von Psoriasis-Arthritis und mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis eingesetzt. Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der Phosphodiesterase-4-Inhibitoren und setzt die Aktivität des Entzündungsgeschehens herab. In der Folge werden Symptome verringert: Geschwollene schmerzhafte Gelenke und gerötete, schuppige, juckende, verdickte Hautareale gehen zurück.

Apremilast ist ab 17 Jahren zugelassen und wird einschleichend gegeben. Der Wirkstoff kommt zum Einsatz, wenn vorhergegangene Therapien erfolglos waren. So wird eine Plaque-Psoriasis erst systemisch mit Ciclosporin, Metotrexat oder Psoralen in Kombination mit UVA-Licht therapiert.

Die Behandlung wird mit einer niedrigen Dosis begonnen, die in den ersten sechs Tagen bis zur Therapiedosis von 30 mg zweimal täglich erhöht wird. In der Starterpackung sind entsprechend unterschiedlich starke Tabletten enthalten. Die Einnahme erfolgt mit oder ohne Mahlzeit im Abstand von zwölf Stunden. Verbessert sich der Zustand innerhalb sechs Monaten nicht, sollte mit dem Arzt Rücksprache gehalten werden.

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