Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) warnt vor verunreinigten Ultraschallkontaktgelen des kanadischen Herstellers Eco-Med Pharmaceuticals. Die Kontamination mit Burkholderia cepacia kann zu Blutvergiftungen führen.
Die Anwendung von Ultraschallkontaktgelen und -lotionen des kanadischen Herstellers Eco-Med Pharamceuticals sollte umgehend aufgrund einer Verunreinigung gestoppt werden, warnt das BfArM. In den Produkten wurden Bakterien der Gruppe Burkholderia cepacia complex gefunden.
Laut Informationen des US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) seien bis zum 31. August 66 Infektionen in Zusammenhang mit der Anwendung der Ultraschallgele gemeldet worden. Bislang liegen für Deutschland keine vergleichbaren Meldungen über schwerwiegende Gesundheitsschäden vor.
Patient:innen, die gesundheitliche Beschwerden im zeitlichen Zusammenhang mit einer Ultraschallanwendung entwickeln, sollten ärztlich vorstellig werden. Gleichzeitig wird das Personal des Gesundheitswesens angehalten, Gele und Lotionen von Eco-Med Pharamceuticals nicht mehr zu verwenden.
Keime der Gruppe Burkholderia cepacia-Komplex, kurz BCC, sind gramnegative stäbchenförmige Bakterien, die normalerweise in der unbelebten Natur (Böden und Gewässer) vorkommen. Aufgrund der zahlreichen Antibiotikaresistenzen muss die Therapie mit mehreren Wirkstoffen erfolgen. Zum Einsatz kommen beispielsweise Meropenem, Ceftazidim und Tobramycin.
Diese Keime weisen eine hohe Antibiotikaresistenz auf. Eine Infektion kann zur Sepsis und Abnahme der Lungenfunktion führen. Vor allem bei Mukoviszidosepatient:innen ist der Keim aufgrund der schlechten Therapierbarkeit gefürchtet.
Zahlreiche Gele und Lotionen – vornehmlich aus Amerika und Kanada – sind vom Anwendungsstopp betroffen. Die Produkte laufen unter anderem unter den Handelsnamen EcoGel 200, MediChoice, Chattanooga Conductor/ Conductor/ DJO Conductor, Red Medical Ultrasound Gel Blue, Omni oder Medico. Weitere Handelsnamen finden sich in der Warnmeldung des BfArM.
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