Sabril 500 mg Tabletten und Sabril Beutel (Vigabatrin, Sanofi) sind voraussichtlich noch bis Jahresende von Lieferengpässen betroffen. Um den Engpass abzumildern, gestattete das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte das Inverkehrbringen von Sabril Beuteln in italienischer Aufmachung. Für einzelne Chargen erfolgt jetzt ein Rückruf.
Sabril ist in Kombi mit anderen Antiepileptika zur Behandlung von Patient:innen mit pharmakoresistenten fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung zugelassen, wenn alle anderen adäquaten Arzneimittelkombinationen nicht ausreichend wirksam waren oder nicht vertragen wurden. Außerdem kommt das Arzneimittel als Monotherapie zur Behandlung infantiler Spasmen zum Einsatz.
Bei Sabril 500 mg zu 50 Beuteln als Granulat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen in italienischer Aufmachunggibt es einen Rückruf. Betroffen sind zwei Chargen, für die eine Verunreinigung mit einem anderen Wirkstoff festgestellt wurde. Konkret wurde eine Verschleppung von Tiaprid in sehr geringen Mengen festgestellt.
Tiaprid besitzt antipsychotische, antidopaminerge und angstlösende Eigenschaften. Das Neuroleptikum und Benzamid kommt zur Behandlung von Bewegungsstörungen bei der Chorea Huntington und einer schweren Ticstörung zum Einsatz.
Betroffen sind die Chargen 2027A und 2028A. Die Packungen sind zwar unter der deutschen PZN 02038857 gelistet, auf der Umverpackung in italiensicher Aufmachung ist jedoch die italienische AIC n 027443047 zu finden.
Apotheken werden gebeten, das Warenlager zu überprüfen und vorhandene Packungen der betroffenen Chargen an folgende Adresse (Portokosten werden erstattet):
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Distribution Platform Frankfurt
Retourenstelle Geb. H590
Industriepark Hoechst
65926 Frankfurt am Main.
Rückrufe gibt es aus gleichem Grund bei:
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