Rückrufe

Wieder Arzneimittel auf Transport gestohlen?

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Berlin -

Erneut wurden Arzneimittel aus der legalen Lieferkette gestohlen: Der Hersteller Hospira bittet um erhöhte Aufmerksamkeit, weil verschiedene Packungsgrößen des Präparats Retacrit (Epoetin zeta) verschwunden sind. Man sei darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass eine Sendung mit Produkten verschiedener Hersteller auf dem Transportweg abhanden gekommen sei, so Hospira.

Bei der Ware handelt es sich um sechs Chargen Retacrit Fertigspritzen in verschiedenen Wirkstärken zur Behandlung symptomatischer Anämie. Diese könnten illegal in Umlauf gebracht werden, warnt das Unternehmen.

Hospira bittet um sofortige Information, falls die entsprechenden Produkte außerhalb der etablierten Lieferkette auftauchten. Außerdem sollen die Produkte auf potenzielle Manipulationen und andere Mängel geprüft und gemeldet werden.

Welche anderen Hersteller von dem Diebstahl betroffen sind, ist unklar. Zuletzt waren nach einem Einbruch bei Trans-o-Flex Ende Mai rund 40 Hersteller und Reimporteure betroffen, hunderte Arzneimittel mussten zurückgerufen werden.

Im Fall der in Italien gestohlenen Ware ist derweil ein weiterer Reimporteur betroffen: Wegen aktueller Hinweise aus den andauernden Ermittlungen der italienischen Gesundheitsbehörde ruft Beragena eine Charge des Präparats Micardis plus (Telmisartan/HCT) zurück.

Auch das Problem des kontaminierten Passionsblumenkrautst ist noch nicht ausgestanden: Aktuell ruft Hevert zwei Chargen Valeriana Hevert Beruhigungsdragees (Baldrianwurzel-, Melissenblätter-, Passionsblumenkraut-Trockenextrakt) zurück. Untersuchungen des Fertigarzneimittels hätten zwar keine Überschreitung der Grenzwerte ergeben, allerdings sei belasteter Extrakt eingesetzt worden.

Bereits im Juni hatten H&S, Sidroga, Bad Heilbrunner und Dr. Scheffler Tees mit Passionsblumenkraut zurückgerufen. Im August folgten Pascoe, Quiris, Niehaus, Abtei, Apomedica, Merck und Stada, die ihre Extrakte beim Lohnhersteller und Zulassungsdienstleister Finzelberg bezogen hatten.

1A Pharma ruft zwei weitere Chargen seiner Ibuprofen Suspension zum Einnehmen wegen einer erhöhten aeroben Gesamtkeimzahl zurück. Schon Anfang des Monats musste die Firma zwei Chargen des Saftes vom Markt nehmen. Zwar habe die Nachprüfung keine Überschreitung festgestellt, man könne aber nicht ausschließen, dass einzelne Packungen betroffen seien. Die Ursache für die erhöhte Keimzahl konnte nicht festgestellt werden. Hexal hat sämtliche noch in Verkehr befindlichen Chargen zurückgerufen.

Bei drei Chargen Mito extra (Mitomycin) zur Blaseninstillation könne ein gesundheitliches Risiko nicht ausgeschlossen werden, warnt der Hersteller Medac. Die Anzahl der pro Vial vorhandenen Partikel mit einer Größe zwischen 10 und 25 µm sei überschritten worden. Bei der intravesikalen Anwendung bestehe kein Risiko. Bei parenteraler Verabreichung könnten durch die Partikel sehr kleine Kapillaren blockiert werden.

Jenapharm ruft zwei Chargen von Yaz (Drospirenon, Ethinylestradiol) zurück, weil diese wegen der fehlerhaften Deklarierung eines Hilfsstoffes nicht verkehrsfähig seien. Der nicht deklarierte Hilfsstoff könne, bei entsprechender Prädisposition, allergische Reaktionen verursachen.

Desma nimmt alle Chargen des Präparats Yohimbin Spiegel, 40 und 100 Tabletten, vom Markt, weil die Nachzulassung versagt wurde.

Gedeon Richter zieht eine Charge des Medikaments Solgest (Desogestrel) zurück, weil bei einer fortlaufenden Untersuchung eine Abweichung von der Spezifikation bezüglich der Stabilität zum 6-Monats-Prüfzeitpunkt festgestellt wurde.

Daiichi Sankyo ruft schließlich alle Chargen der Präparate Orelox Junior Saft und Podomexef Trockensaft (beide Cefpodoxim) mit der alten Dosierhilfe zurück, um Verwechslungen mit der neuen Dosierhilfe zu vermeiden.

Sandoz nimmt zwei Chargen des Präparats Nitrendipin zurück, weil bei Stabilitätsuntersuchungen eine geringfügige Abweichung von der Spezifikation festgestellt worden sei. Ein Risiko bestehe nicht, so der Hersteller.

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