Patienten, die wegen einer perkutanen Koronarintervention (PCI) mit dem
Thrombozytenaggregationshemmer Efient (Prasugrel) behandelt werden,
sollten diesen erst unmittelbar vor dem Eingriff erhalten. Denn wird die
Initialdosis von 60 Milligramm aufgeteilt, steigt das Risiko für
schwerwiegende Blutungen. Darauf weisen die Hersteller Lilly und Daiichi
Sankyo in einem Rote-Hand-Brief hin.
Die Empfehlung basiert auf den Ergebnissen einer kürzlich abgeschlossenen klinischen Studie bei rund 4000 Patienten mit erhöhten Troponinwerten, für die eine PCI vorgesehen war.
Die Aufteilung der Aufsättigungsdosis in zweimal 30 mg, gegeben vier Stunden vor beziehungsweise zum Zeitpunkt der PCI, erhöhte das Blutungsrisiko signifikant gegenüber der einmaligen Gabe von 60 mg zu Beginn der Intervention: Innerhalb von fünf bis sieben Tagen nach dem Eingriff traten TIMI-Major-Blutungen (CABG und nicht-CABG bedingte Ereignisse) demnach bei 1,3 beziehungsweise 0,5 Prozent der Probanden auf.
Einen zusätzlichen Nutzen hatte die Aufteilung nicht: Insbesondere wurde die Häufigkeit des Auftretens des kombinierten Endpunktes (kardiovaskulärer Tod, Myokardinfarkt, Schlaganfall, dringende Revaskularisation oder Notfallgabe eines Thrombozytenaggregationshemmers während der ersten 7 Tage nach der Randomisierung) nicht signifikant reduziert.
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