Rote-Hand-Brief

Imnovid: Risiko für Herzinsuffizienz

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Berlin -

Celgene warnt vor Risiken seines Präparats Imnovid (Pomalidomid). Es seien sowohl Fälle schwerwiegender Hepatotoxizität als auch interstitieller Lungenerkrankung (ILD) und Herzinsuffizienz aufgetreten. Die Fachinformation wird entsprechend aktualisiert.

Das Präparat ist in Kombination mit Dexamethason zugelassen zur Behandlung des rezidivierten und refraktären multiplen Myeloms bei erwachsenen Patienten. Voraussetzung ist, dass die Patienten mindestens zwei vorausgegangene Therapien, darunter Lenalidomid und Bortezomib, erhalten haben und unter der letzten Therapie eine Progression gezeigt haben.

Es sei bekannt, dass Pomalidomid einen deutlich erhöhten Alaninaminotransferase- und Bilirubinspiegel hervorruft. Laut Celgene konnten nun außerdem schwerwiegende Fälle einer aktuten Hepatitis auf Pomalidomid zurückgeführt werden. Diese hätten zu einer stationären Behandlung und dem Absetzen der Therapie geführt. Auch über Fälle von akutem Leberversagen, einschließlich tödlicher Verläufe, wurde berichtet – ein Kausalzusammenhang mit Pomalidomid sei jedoch nicht festgestellt worden. Das Risiko für schwerwiegende hepatische Ereignisse scheine in den ersten sechs Behandlungsmonaten am größten zu sein.

Zudem wurden ILD berichtet. Die respiratorischen Symptome träten in der Regel innerhalb von sechs Monaten nach Behandlungsbeginn auf, es lägen aber auch Fallmeldungen vor, bei denen sich die ILD etwa 18 Monate nach Beginn der Pomalidomid-Therapie entwickelt habe. Die ILD bilde sich in der Regel unter einer Steroid-Behandlung und nach dauerhaftem Absetzen von Pomalidomid zurück.

Fälle von Herzinsuffizienz und ähnlichen Ereignissen, darunter kongestive Herzinsuffizienz, akute Herzinsuffizienz und akute Lungenödeme, seien vor allem bei Patienten mit bestehender Herzerkrankung oder Risikofaktoren wie Hypertonie berichtet worden. Die Mehrzahl sei innerhalb von sechs Monaten aufgetreten. Pomalidomid könne zudem Vorhofflimmern hervorrufen, das wiederum Herzinsuffizienz auslösen könne.

Auf europäischer Ebene wurden Daten aus klinischen Prüfungen, Fallmeldungen aus der klinischen Praxis sowie publizierte Fallberichte untersucht. Um das Risiko für eine Hepatotoxizität zu minimieren, soll eine regelmäßige Kontrolle der Leberfunktion für die ersten sechs Monate der Behandlung mit Pomalidomid und anschließend nach klinischer Indikation durchgeführt werden.

Um eine ILD auszuschließen, sollen Patienten mit akutem Auftreten oder ungeklärter Verschlechterung pulmonaler Symptome sorgfältig untersucht werden. Bis zur Abklärung dieser Symptome soll die Behandlung mit Pomalidomid abgesetzt werden. Die Behandlung sollte nur nach eingehender Nutzen- und Risikobewertung wieder aufgenommen werden.

Um das Risiko der Herzinsuffizienz zu reduzieren, soll Pomalidomid bei Patienten mit Herzerkrankung oder kardialen Risikofaktoren mit Vorsicht eingesetzt werden. Zudem sollen sie auf Anzeichen und Symptome einer Herzinsuffizienz überwacht werden. Die Fachinformation soll dementsprechend aktualisiert werden. Verdachtsfälle unerwünschter Arzneimittelwirkungen sollen gemeldet werden.

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