Rote-Hand-Brief

Anagrelid: Nicht abrupt absetzen – Risiko für thrombotische Komplikationen

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Berlin -

Der Hersteller Takeda infomiert in Abstimmung mit der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) über ein erhöhtes Risiko für thrombotische Komplikationen bei einem abrupten Absetzen von Xagrid (Anagrelid).

Das Arzneimittel Xagrid ist indiziert zur Verringerung erhöhter Thrombozytenzahlen bei Risikopatienten mit essenzieller Thrombozythämie, die ihre derzeitige Therapie nicht vertragen oder deren erhöhte Thrombozytenzahl durch ihre derzeitige Therapie nicht auf ein akzeptables Maß gesenkt wird.

Wird der Wirkstoff plötzlich abgesetzt, besteht ein erhöhtes Risiko für Risiko für thrombotische Komplikationen, einschließlich Hirninfarkt. Daher sollte ein abruptes Absetzen der Behandlung werden.

Überwachung nach Absetzen notwendig

Muss die Therapie unterbrochen oder abgebrochen werden, muss die Thrombozytenzahl in jedem Fall regelmäßig kontrolliert werden, um Komplikationen verhindern zu können. In der Regel kommt es innerhalb von vier Tagen nach Absetzen zu einem Anstieg. Innerhalb von ein bis zwei Wochen sollte die Thrombozytenzahl wieder auf das Ausgangsniveau absinken. Patient:innen sollen auf frühzeitige Symptome und Anzeichen von thrombotischen Komplikationen wie einem Hirninfarkt hingewiesen werden und bei Auftreten solcher Beschwerden einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen.

Die Sicherheitsinformationen des Arzneimittels sollen hinsichtlich der neuen Informationen überarbeitet und aktualisiert werden. Grundlage für die neuen Empfehlungen ist eine Analyse der Sicherheitsdatenbank des Unternehmens. Dabei wurden in 15 Fällen thrombotische Komplikationen nach einem kürzlichen Absetzen von Anagrelid dokumentiert.

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