Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) warnt vor einem Zusammenhang zwischen dem Rheumamittel RoActemra (Tocilizumab) und dem Auftreten von Psoriasis. Aktuell gebe es Hinweise auf einen solchen Zusammenhang. Demnach könnte RoActemra auch zur Verschlechterung einer bestehenden Psoriasis führen.
Die Einschätzung beruht laut AkdÄ auf Spontanmeldungen und zwölf Verdachtsberichten in der europäischen Datenbank für Verdachtsfälle für Nebenwirkungen sowie vier publizierten Fallberichten. Auch der AkdÄ selbst sei ein ähnlicherFall gemeldet worden. In einem Fall besserte sich die Psoriasis nach Absetzen von Tocilizumab, in einem anderen trat sie erneut auf, als das Rheumamittel wieder angewendet wurde.
Dies erhärtet der AkdÄ zufolge den Verdacht auf einen kausalen Zusammenhang – dieser sei aber nicht gesichert. Ein Pathomechanismus für die Nebenwirkung sei bislang nicht bekannt. Ob die Behandlung bei Auftreten oder Verschlechterung der Psoriasis fortgeführt werden könne, müsse im Einzelfall entschieden werden. Die AkdÄ fordert dazu auf, weitere derartige Fälle zu melden.
RoActemra von Roche ist seit 2009 auf dem Markt. Das Präparat ist indiziert bei Patienten mit mäßiger bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis, wenn eine vorangegangene Behandlung mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika oder Tumornekrosefaktor-Inhibitoren nicht ausreichend war oder nicht vertragen wurde. Der Wirkstoff Tocilizumab soll in Kombination mit Methotrexat (MTX) oder als Monotherapie angewendet werden.
APOTHEKE ADHOC Debatte