Lieferengpass

Reopro bleibt nicht lieferbar

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Berlin -

Reopro (Abciximab) 2 mg/ml Injektionslösung oder Infusionslösung wird auf absehbare Zeit nicht lieferbar sein. Janssen-Cilag hat bekanntgegeben, dass der Engpass nicht wie erhofft bis Ende März behoben sein wird.

„Nach jetzigem Stand müssen wir von einem längerfristigen Lieferabriss ausgehen, dessen Ende wir derzeit leider noch nicht benennen können“, informierte der Konzern in Abstimmung mit dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Grund sei eine Produktionsunterbrechung beim Lohnhersteller. Janssen entschuldigt sich und will „weiter alle verfügbaren Maßnahmen ergreifen, um den Lieferengpass sobald wie möglich zu beenden“. Die Qualität der bereits auf dem Markt befindlichen Ware sei jedoch nicht beeinträchtigt. Ende September hatte Janssen den Engpass ab dem 27. Oktober angekündigt.

Bis voraussichtlich Mitte oder Ende Mai kann Janssen noch eine geringe Menge des monoklonalen Antikörpers zur Verfügung stellen. Die Apotheker werden jedoch um Verständnis gebeten, dass diese verbleibende Restmenge nur allokiert bereitgestellt wird. Deshalb erinnert der Hersteller erneut daran, eine Bevorratung mit alternativen Wirkstoffen sicherzustellen. In Frage kommen dazu beispielsweise andere Glykoprotein (GP)-IIb/ IIIa-Antagonisten wie Integrilin (Eptifibatid, GSK) oder Tirofiban (Ibisqus). Ebenfalls geeignet ist der direkte Thrombininhibitor Angiox (Bivalirudin, The Medicines Company).

Abciximab ist ein chimärer monoklonaler Antikörper, der gegen den GP-IIb/ IIIa-Rezeptor der Thrombozyten gerichtet ist und zur Vermeidung ischämischer kardialer Komplikationen bei perkutaner Koronarintervention sowie zur kurzfristigen Herabsetzung des Herzinfarktrisikos bei Patienten mit instabiler Angina Pectoris eingesetzt werden kann.

Das Arzneimittel hemmt die Thrombozytenaggregation. Grund ist das Ausbleiben der Bindung von Fibrinogen, von-Willebrand-Faktor und weiteren adhäsiven Molekülen an den GP-IIb/ IIIa-Rezeptor, der auf der Oberfläche von menschlichen Thrombozyten zu finden ist. Abciximab bindet zudem an den Vitronectin-Rezeptor an Blutplättchen und Endothelzellen. Der Rezeptor ist an den koagulatorischen Eigenschaften der Plättchen sowie an den Wachstumseigenschaften der Endothelzellen und glatten Muskelzellen beteiligt. Aufgrund dieser Zweifachwirkung kann das Arzneimittel einen wirksamen und raschen Anstieg der Thrombinbildung, der einer Plättchenaktivierung folgt, verhindern und ist somit Arzneistoffen, die lediglich GPIIb/ IIIa hemmen, überlegen.

Reopro ist zur intravenösen Anwendung bei Erwachsenen bestimmt. Die empfohlene Dosis beträgt 0,25 mg/kg KG als intravenöse Bolusinjektion. Anschließend erfolgt eine kontinuierliche intravenöse Infusion von 0,125 µg/kg KG pro Minute. Zur Vermeidung ischämischer kardialer Komplikationen vor einer perkutanen Koronarintervention sollte die Bolusinjektion 10 bis 60 Minuten vor dem Eingriff und im Anschluss über zwölf Stunden als Infusion verabreicht werden.

Während der Behandlung können Nebenwirkungen wie Blutungen, Kopf-, Brust- und Rückenschmerzen, Hypotonie, Übelkeit oder Fieber auftreten.

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