Reimporteure

CC Pharma: Quarantäne für Italienware

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Berlin -

Der Reimporteur CC Pharma stellt alle Arzneimittel mit italienischem Ursprung unter Quarantäne – unabhängig davon, ob die Ware den italienischen Behörden zufolge unter Diebstahlverdacht steht oder nicht. Der Reimporteur hat sich laut Geschäftsführer Ralf Kurenbach zu diesem Schritt entschieden, da nicht mit einem zeitnahen Ermittlungsergebnis zu rechnen sei.

Die Ermittlungen der Behörden im Fall der aus italienischen Kliniken gestohlenen Arzneimittel dauern demnach weiter an. „Leider erhalten auch wir neue valide Informationen nur zeitversetzt und können dementsprechende Chargenrückrufe veröffentlichen“, erklärt Kurenbach.

Aus diesem Grund dehnt der Reimporteur den Rückruf auf weitere Chargen aus. CC Pharma hatte bereits vor zwei Wochen 40 Präparate zurückgerufen, darunter unter anderem Avastin, Clexane, Enbrel, Humira, MabThera, Rebif, Remicade, Seroquel Prolong, Sutent und Truvada. Dieser Rückruf wird nun um weitere 17 Arzneimittel erweitert.

Die Klinikware war Ende des vergangenen Jahres gestohlen worden. Nach Angaben der italienischen Arzneimittelbehörde AIFA wurden die Medikamente in osteuropäischen Großhandlungen und Apotheken „gewaschen“, an italienische Großhändler verkauft und auf diese Weise in die legale Lieferkette eingeschleust.

Von Italien aus gelangten die Arzneimittel über Deutschland, Finnland und Großbritannien in weitere EU-Staaten. Da die Medikamente die legale Lieferkette einmal verlassen haben, werden sie als Fälschungen betrachtet und dürfen nicht vermarktet werden.

Die Reimporteure kritisieren, dass sie Informationen über Fälschungen erst spät erreichen. Das liegt aus Sicht der Unternehmen und der deutschen Behörden – zuständig sind das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) oder das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) – auch an der italienischen Staatsanwaltschaft. Die ermittelt derzeit gegen die Mafia und gibt nur scheibchenweise Informationen heraus.

Inzwischen hat das Bundeskriminalamt (BKA) Ermittlungen eingeleitet. Auch das Zollkriminalamt (ZKA) ist involviert. PEI, BfArM, BKA und ZKA haben sich mit den zuständigen Landesbehörden darauf verständigt, die Zusammenarbeit zu intensivieren, um die Maßnahmen bestmöglich zu koordinieren und die laufenden Ermittlungen zu unterstützten.

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