Pegasys

Roche warnt Reimporteure vor Fälschungen

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Berlin -

Roche hat Reimporteure und Großhändler vor neuen Fälschungen des Hepatitis-Medikaments Pegasys gewarnt. Behörden in Rumänien hätten weitere Plagiate der Fertigspritzen entdeckt, sagt ein Konzernsprecher. Auch in Apotheken sollen die Mitarbeiter laut Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) die Packungen überprüfen.

Der Reimporteur ACA Müller hatte vor drei Wochen mehrere Chargen von Pegasys zurückgerufen, da bei einer eine Fälschung entdeckt worden war. Noch ist die genaue Herkunft der gefälschten Ware nicht geklärt. Das Bundeskriminalamt arbeite mit den Ermittlungsbehörden in Rumänen zusammen, so der Roche-Sprecher. Ähnlichkeiten bei den Produkten deuteten daraufhin, dass die aktuellen Fälschungen aus derselben Quelle stammten.

Bislang gibt es keine Hinweise, dass die neue gefälschte Ware in die deutsche Lieferkette gelangt ist. Der Originator hat Reimporteure und Großhändler über die neuen Funde informiert. „Wir appellieren an deren Qualitätssicherung“, so der Sprecher.

Auch in Apotheken soll die Wachsamkeit erhöht werden: Laut AMK soll das Präparat vor der Abgabe auf optische Auffälligkeiten geprüft werden. Dazu solle die Packung geöffnet und der Patient über die Kontrolle informiert werden.

Bei dem in Deutschland entdeckten Plagiat handelt es sich laut Roche um eine Plastik- statt Glasspritze. Die Schutzkappe ist schwarz statt grau, der Kolben weiß statt rot. Auf der Faltschachtel fehlen demnach Barcode und Farbcodierung.

Die beschriebenen Unterschiede müssen laut AMK jedoch nicht zwingend bei allen potenziellen Fälschungen vorhanden sein. Die Plagiate könnten ein „nicht unerhebliches Gesundheitsrisiko“ darstellen, da sie statt des Wirkstoffes eine Glukoselösung enthielten. „Es ist davon auszugehen, dass die Lösung nicht steril ist“, so die AMK.

Das Original des Schweizer Pharmakonzerns enthält Peginterferon alfa-2a. Pegasys-Reimporte gibt es auch von Eurim, CC Pharma, Kohl, Emra, Pharma Westen, Gerke, Haemato, Axicorp, Beragena, Medicopharm und Milinda.

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