AMK-Meldung

NMG Pharma: Rückruf wegen Lunapharm?

, Uhr
Berlin -

Avastin, Lucentis und Velcade vom Großhändler NMG Pharma müssen in einzelnen Chargen zurück. Ursache sind Unstimmigkeiten in der Lieferkette zu einem Vorlieferanten. Der Großhändler wurde bereits vor einigen Wochen mit Lunapharm in Verbindung gebracht.

Avastin 25 mg/ml 400mg, NMG Pharma, 1 Stück, Infusionslösungskonzentrat, diverse Chargen
Lucentis 10 mg/ml, NMG Pharma, 1 Fertigspritze, Injektionslösung, Ch.-B.: SJ424
Velcade 3,5 mg, NMG Pharma, 1 Stück, Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung, diverse Chargen

Unstimmigkeiten in der Lieferkette: Der nach eigenen Angaben auf Reimporte aus Niedrigpreisländern spezialisierte Großhändler NMG Pharma mit Sitz in Bonn ruft einzelne Chargen der Arzneimittel Avastin, Lucentis und Velcade zurück. Der Großhändler war vor einigen Wochen mit dem Arzneimittelskandal um Lunapharm in Zusammenhang gebracht worden. Geschäftsführerin Dr. Lucia Gnapova teilte im Juli mit, dass Lunapharm seit Anfang 2017 ein Kunde von NMG gewesen sei. NMG habe jedoch zu keiner Zeit von Lunapharm Arzneimittel bezogen, heißt es in der Stellungnahme. Dennoch muss nun Ware zurück.

„Aufgrund des Verdachts auf Unstimmigkeiten in der Lieferkette zu einem Vorlieferanten rufen wir in Absprache mit der Bezirksregierung Köln die genannten Chargen von Avastin (Bevacizumab) 25 mg/ml 400mg, 1 Stück, Infusionslösungskonzentrat zurück“, so die AMK-Meldung. Betroffen sind die Chargen B7240H03, B7240H16, B7241H18 und B7243H09, die ab Mai 2018 ausgeliefert wurden.

Aus gleichem Grund werden Lucentis 10 mg/ml, NMG Pharma, 1 Fertigspritze, Injektionslösung mit der Chargenbezeichnung SJ424, deren Auslieferung ab Dezember 2017 erfolgte und Velcade 3,5 mg, NMG Pharma, 1 Stück, Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung in den Chargen GCZTQ00, GGZTC00, GJZTA00, GJZT800, GLZSM00, GLZSM01, GLZSM02, HCZTB00 und HCZTD00 deren Auslieferung ab Juli 2017 erfolgte, zurückgerufen.

Apotheker und Großhändler werden gebeten, das Warenlager zu überprüfen und Lagerbestände unter Quarantäne zu stellen. Die Abholung der Ware ist beim Logistikdienstleister Unitax-Pharmalogistik GmbH anzumelden. Ansprechpartnerin ist Frau Saskia Haase erreichbar unter: Telefonnummer 030 338438138, Fax 0228 71002789 oder E-Mail [email protected].

Ein weiterer Rückruf betrifft:
M-beta 10, 100 Retardtabletten, Charge 14603-409
M-beta 100, 100 Retardtabletten, Charge 14610-405

Die Morphin-haltigen Retardtabletten M-beta zu 10 und 100 mg in der Packungsgröße 100 Stück müssen in den Chargen 14603-409 beziehungsweise 14610-405 aufgrund einer geringfügigen Abweichung der gültigen Spezifikation zurück.

Apotheker werden gebeten, das Warenlager zu überprüfen und Lagerbestände gemäß § 16 Betäubungsmittelgesetz zu vernichten. Eine Kopie des Vernichtungsprotokolls ist zur Gutschrift an folgende Faxnummer zuschicken: 0800 7488120.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Beirat für Liefer- und Versorgungsengpässe
Fosfomycin: Keine wirkstoffgleiche Alternative
Mehr aus Ressort
Überdosierungen und schwerwiegende Nebenwirkungen
Deferasirox: BfArM warnt vor Umstellungsrisiken
Vierthöchste Zahl der letzten 20 Jahre
Jahresrückblick 2024: 43 neue Arzneimittel

APOTHEKE ADHOC Debatte