Aus den USA kommen Berichte über Todesfälle nach der Behandlung mit dem
Neuroleptikum Zyprexa Relprevv (Olanzapinpamoat), das in Deutschland
unter dem Namen Zypadhera vertrieben wird. Die Arzneimittelbehörde FDA
untersucht zwei aktuelle Fälle, in denen Patienten drei beziehungsweise
vier Tage nach der Applikation einer üblichen Dosis verstorben waren.
Bei Olanzapin sind schwere Nebenwirkungen bei parenteraler Applikation seit Jahren bekannt und in der Fachinformation aufgeführt. Beim sogenannten Postinjektions-Syndrom kann es zu Delirium, Herzrhythmusstörungen und -stillstand sowie zu schwerer Sedierung bis zum Koma kommen.
Betroffen sind sowohl die kurzwirksame Injektion als auch die Depotformulierung. Aus diesem Grund müssen Patienten nach der Anwendung mehrere Stunden unter ärztlicher Kontrolle bleiben.
Laut FDA war in den Studien zu der langwirksamen Variante kein einziger Patient verstorben, seit der Markteinführung Ende 2009 wurden demnach 82 Todesfälle gemeldet.
Die FDA hat die aktuellen Fälle zum Anlass für eine Untersuchung genommen, weil bei den Patienten sehr hohe Blutspiegel des Wirkstoffs gefunden wurden und die Todesursache unklar ist. Laut Hersteller Lilly gibt es derzeit keine Hinweise für einen kausalen Zusammenhang.
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