Mittels Rote-Hand-Brief informiert die Firma Takeda im Einvernehmen mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA), dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und dem Regierungspräsidium Tübingen über die weltweite Einstellung der Produktion sämtlicher Dosisstärken von Natpar (Parathyroidhormon).
Bereits im Mai informierte Hersteller Takeda über Lieferschwierigkeiten bei Natpar. Mindestens sechs Monate sollten die Probleme andauern. Nun informiert das Unternehmen mittels Rote-Hand-Brief über die weltweite Einstellung der Produktion sämtlicher Dosisstärken von Natpar aufgrund von „unüberbrückbaren Herstellungsproblemen“.
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektion sollen zu Ende 2024 nicht mehr produziert werden. Bis zum Produktionsende wird der Lieferengpass bei der 100-Mikrogramm-Dosis bestehen bleiben. Danach werden die noch verfügbaren Bestände so lange ausgeliefert, bis diese aufgebraucht beziehungsweise abgelaufen sind. Takeda empfiehlt daher, keine neuen Patient:innen auf Natpar einzustellen.
Parathyroidhormon – kurz PTH – wird als Zusatztherapie bei erwachsenen Patient:innen mit chronischem Hypoparathyreoidismus verwendet, deren Erkrankung sich durch die Standardtherapie allein nicht hinreichend kontrollieren lässt. Dabei handelt es sich um einen Mangel des Parathormons. Es kommt zu niedrigen Calciumspiegeln im Blut (Hypokalzämie), wodurch verschiedene Symptome entstehen können, darunter:
Ausgelöst wird Hypoparathyreoidismus häufig durch eine Autoimmunerkrankung, eine behandlungsbedingte Schädigung der Nebenschilddrüsen oder die Entfernung der Drüsen während einer Operation. Parathyroidhormon gilt als eine besondere Behandlungsoption der Erkrankung.
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