Chlormadinon/Ethinylestradiol

Kombi-Pille: Risiko für venöse Thromboembolien erhöht

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Berlin -

Kombinierte hormonelle Kontrazeptiva können das Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels erhöhen. Zwar ist das Gesamtrisiko gering, aber Blutgerinnsel können schwerwiegend und in sehr seltenen Fällen sogar tödlich sein. Eine Studie zeigt, dass unter der Kombination Chlormadinon/Ethinylestradiol das Risiko für venöse Thromboembolien höher ist als unter Levonorgestrel/Ethinylestradiol.

Ein Rote-Hand-Brief informiert darüber, dass hormonale Kontrazeptiva mit den Wirkstoffen Chlormadinonacetat/Ethinylestradiol ein 1,25-fach erhöhtes Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) haben als Pillen mit den Wirkstoffen Levonorgestrel/Ethinylestradiol. Das jährliche Risiko einer VTE wird auf sechs bis neun Fälle pro 100.000 Frauen geschätzt. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass das Risiko erhöht ist, wenn die Anwendung eines kombinierten hormonalen Kontrazeptivums nach einer Unterbrechung von vier oder mehr Wochen wieder aufgenommen wird.

Zum Vergleich: Unter kombinierten hormonalen Kontrazeptiva mit geringem Risiko, die Levonorgestrel, Norethisteron oder Norgestimat enthalten, liegt die jährliche Inzidenz bei fünf bis sieben VTE-Fällen pro 10.000 Frauen und bei Nichtanwenderinnen bei zwei.

Nutzen überwiegt

Fest steht dennoch – bei den meisten Anwenderinnen von kombinierten hormonalen Kontrazeptiva überwiegt der Nutzen das Risiko schwerer Nebenwirkungen. Aber die betroffenen Frauen sollten über die möglichen Risiken – vor allem auf das einer VTE – informiert werden.

Das können Symptome sein

In einigen Fällen kann sich das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln erhöhen. Dazu gehören:

  • das erste Jahr der Anwendung eines kombinierten hormonalen Kontrazeptivums
  • starkes Übergewicht
  • Alter – älter als 35 Jahre
  • Raucherinnen
  • Blutgerinnsel in der Familie; vor allem im Alter jünger als 50 Jahre
  • Entbindung vor wenigen Wochen

Frauen, die rauchen und älter als 35 Jahre sind, wird dringend geraten, mit dem Rauchen aufzuhören oder ein nicht-hormonales Verhütungsmittel anzuwenden.

Wann sollten Frauen ärztlichen Rat einholen? Bei folgenden Symptomen ist schnelles Handeln angezeigt:

  • starke Schmerzen oder Schwellungen eines Beins; begleitet von Druckschmerz, Erwärmung oder Änderung der Hautfarbe des Beins,
  • plötzliche unerklärliche Atemlosigkeit/Atemnot oder schnelle Atmung; starke Schmerzen in der Brust, die bei tiefem Einatmen zunehmen können; plötzlicher Husten ohne offensichtliche Ursache, bei dem Blut ausgehustet werden kann
  • Brustschmerz (meist plötzlich auftretend), manchmal nur Unwohlsein, Druck, Schweregefühl, vom Oberkörper in den Rücken, Kiefer,
  • in Hals und Arm ausstrahlende Beschwerden, zusammen mit einem Völlegefühl, Verdauungsstörungen oder Erstickungsgefühl, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindelgefühl
  • Schwäche oder Taubheitsgefühl des Gesichtes, Arms oder Beins, die auf einer Körperseite besonders ausgeprägt ist; Sprach- oder Verständnisschwierigkeiten; plötzliche Verwirrtheit; plötzliche Sehstörungen oder Sehverlust; schwerere oder länger anhaltende Kopfschmerzen/Migräne
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