Osteoporose

Knochenbrüche durch Denosumab

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Berlin -

Werden Medikamente mit dem Wirkstoff Denosumab abgesetzt, kann es zu vermehrten Knochenbrüchen kommen. Davor warnt die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ). Betroffen sind die Präparate Prolia und Xgeva des Herstellers Amgen.

In einer niedrigen Dosierung kommt der humane monoklonale Antikörper in Prolia zum Einsatz; das Präparat ist indiziert zur Behandlung von Männern sowie von Frauen nach der Menopause, die ein erhöhtes Frakturrisiko haben. Auch Männer mit Prostatakrebs werden mit Prolia behandelt. In einer höheren Dosierung ist Denosumab unter dem Handelsnamen Xgeva erhältlich. Das Medikament wird bei Erwachsenen mit durch solide Tumore verursachten Knochenmetastasen eingesetzt. Es soll skelettbezogenen Komplikationen vorbeugen. Dazu gehören Knochenbrüche, die bei normaler Belastung ohne erkennbare traumatische Ursache entstehen (pathologische Frakturen).

Nach Absetzen von Denosumab zur Behandlung einer Osteoporose kann es zu einem Knochendichteverlust kommen, der in einigen Fällen zu Brüchen führt. Derzeit ist noch nicht geklärt, ob die Knochendichte lediglich auf die Ausgangssituation vor Behandlungsbeginn zurückfällt oder es sogar zu einer überschießenden Gegenreaktion kommt, die zu vermehrtem Knochenabbau führt.

Wird Denosumab abgesetzt, sollte die Knochendichte immer wieder untersucht und eine Behandlung mit Bisphosphonaten in Betracht gezogen werden. Zur antiresorptiven Therapie bei Osteoporose eignen sich orale Bisphosphonate wie etwa Alendronsäure. Bei der Entscheidung für eine Behandlung mit Denosumab sollte die derzeit unklare Situation nach Absetzen der entsprechenden Medikamente berücksichtigt und mit den Patienten besprochen werden. Auch sind weitere Untersuchungen zur Ursache des Verlusts der Knochendichte und zu effektiven Gegenmaßnahmen erforderlich.

Der schnelle Knochendichteverlust nach Ende der Behandlung mit Denosumab sowie anderen Antiosteoporotika wie Teriparatid, die nicht auf Bisphosphonaten basieren, ist sei seit vielen Jahren bekannt, jedoch laut AkdÄ bislang in Produktinformationen oder Verordnungshinweisen nur unzureichend thematisiert worden. Bisphosphonate dagegen bleiben auch Jahre nach Beendigung der Behandlung im Knochengewebe, sodass je nach individuellem Frakturrisiko auch mögliche Therapiepausen über mehrere Jahre diskutiert werden.

Schon früher wurde gemeldet, dass während einer Denosumab-Behandlung Kiefernekrosen auftreten können, die unter anderem durch freiliegende, nicht von Schleimhaut bedeckte Kieferknochen gekennzeichnet sind. Bakterien wird eine Eintrittspforte in das Knochengewebe geboten. Ein dünner Schleimhautschutz und eine verminderte Durchblutung können die Infektion unterstützen. Vermutlich trägt die Hemmung des Knochenumbaus zur Entstehung der Kieferosteonekrosen bei. Das Risiko nimmt mit steigender Behandlungsdauer zu.

Zudem wurden scheinbar grundlose Zahnlockerungen gemeldet. Patienten sollten während der Therapie stets auf eine gute Mundhygiene achten und regelmäßige zahnärztliche Routineuntersuchungen einhalten. Wenn Symptome wie Schwellungen, Schmerzen, Flüssigkeitsaustritt oder bewegliche Zähne auftreten, ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen.

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