Warnhinweis

Insulin: Ablagerungen in der Haut

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Berlin -

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) informiert über das bestehende Risiko einer sogenannten kutanen Amyloidose an der Injektionsstelle bei Insulintherapie. Hierunter versteht man die Entstehung von subcutanen Knötchen. Die Absorption des Insulins kann sich bei einer erneuten Injektion in die Ablagerungen verzögern. Folglich kann die Blutzuckerkontrolle beeinträchtigt sein. Zudem sollte die Auswahl der geeigneten Injektionsstelle nach der Art des Insulins erfolgen. Hier eine Übersicht.

Erst kürzlich wurde das Risiko einer cutanen Amyloidose an der Insulin-Injektionsstelle in die Fachinformation aufgenommen. Folgendes unerwünschtes Ereignis wurde ergänzt: „Lipodystrophie und kutane Amyloidose können an der Injektionsstelle auftreten und die lokale Insulinresorption verzögern. Ein regelmäßiger Wechsel der Injektionsstelle kann diese Reaktionen reduzieren.“ Um diese verzögerte Aufnahme zu reduzieren, hat die britische Arzneimittelbehörde (MHRA) Empfehlungen zur Vermeidung der Knötchenbildung formuliert.

  • Spüren Patienten Knötchen unter der Haut, so sollte eine Abklärung durch den Arzt erfolgen. Nicht alle Knoten sind auf die Ausbildung einer cutanen Amyloidose zurückzuführen.
  • Ein regelmäßiger Wechsel der Injektionsstelle kann die Bildung dieser Knötchen vermeiden.
  • Auch andere Hautreaktionen wie die Lipohypertrophie können durch den regelmäßigen Wechsel verringert werden.
  • Spritzt der Patient seit längerem in ein betroffenes Areal, so kann der plötzliche Wechsel der Injektionsstelle zu Hypoglykämien führen. Die Medikation muss gegebenenfalls angepasst werden.

Bei einer cutanen Amyloidose handelt es sich um eine Ansammlung von Keratinamyloid in der Haut. Keratatine kommen natürlicherweise in der Epidermis vor. Unter einer Amyloidose versteht man im Allgemeinen eine intrazelluläre oder extrazelluläre Ablagerung von unlöslichen Protein-Fibrillen. Innerhalb des verhärteten Gewebes ist der Stoffwechsel eher schlecht. Auch das Aufnahmevermögen ist herabgesetzt. Das injizierte Insulin kann nur verlangsamt aufgenommen werden, sodass die Blutzuckerkontrolle verschlechtert wird. Bei dauerhafter Injektion in eine betroffene Stelle kann es sein, dass die Patienten unbemerkt die Dosis immer weiter steigern.

Art des Insulins entscheidet über Injektionsstelle

Nicht jedes Insulin kann in alle Körperregionen gleich gut injiziert werden. Die gewählte Stelle richtet sich nach der Wirkungsdauer des Hormons. Als Faustregel kann dem Diabtetiker folgende Entscheidungshilfe mitgeteilt werden: Kurz wirkendes Insulin (Normal- oder Alt-Insulin) in den Bauch spritzen. Lang wirkendes Insulin, also das sogenannte Basalinsulin, in den Oberschenkel oder ins Gesäß. Für einige Mischinsuline eignet sich jeder dieser Bereiche.

Generell gilt: Eine Injektion in den Bauch ist auch bei schlanken und sehr schlanken Patienten möglich. Meistens ist hier ausreichend subcutanes Gewebe vorhanden. Vorsicht ist hingegen bei der Injektion in den seitlichen Bauch geboten, hier kann es zu einer versehentlichen Injektion in die Muskulatur kommen – auch bei eher übergewichtigen Personen. Auch Abstand nehmen sollten Diabetiker vom Bauchnabel. Drei Fingerbreiten sollten zwischen Nabel und Injektionspunkt liegen.

Bei einer Injektion in den Oberschenkel sollte ein Bereich auf mittlerer Höhe auf der vorderen Außenseite des Oberschenkels gewählt werden. Die meisten Blutgefäße und auch Nervenfasern verlaufen auf der Innenseite. Bei einer Injektion an der Innenseite können diese verletzt werden, was zum einen schmerzhaft ist und zum anderen die Resorption beeinflussen kann. Das Gesäß eignet sich vor allem als injektionsstelle der Wahl bei Kindern. Über dem großen Muskel liegt meist ausreichend Unterhautfettgewebe. Das Spritzen in den Po wird von den meisten Kindern als angenehmer empfunden, als in den Oberschenkel. Für Personen, die ohne Hilfe in das Gesäß injizieren, ist einiges an Übung notwendig. Nur so kann gewährleistet werden, dass das gesamte Insulin in den Körper gelangt.

 

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