Lieferengpässe

Hygroton: HCT-Alternative wieder lieferbar

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Berlin -

Ein Rote-Hand-Brief über Nebenwirkungen des Wirkstoffs Hydrochlorothiazid hatte im Herbst vergangenen Jahres zu einer verstärkten Nachfrage von Hygroton (Chlortalidon) geführt. Dadurch kam es zeitweise zu Engpässen und Lieferschwierigkeiten des Medikaments. Nun ist Hygroton wieder lieferbar und kann wie gewohnt über den pharmazeutischen Großhandel bestellt werden.

Beim Wirkstoff Chlortalidon handelt es sich um ein Langzeitdiuretikum und Antihypertensivum. Hygroton ist das einzige Produkt auf dem deutschen Markt, das diesen Wirkstoff enthält. Eingesetzt wird Chlortalidon zur Behandlung von kardialen, hepatischen und nephrogenen Ödemen, Hypertonie, manifester Herzinsuffizienz sowie renalem Diabetes. Das Arzneimittel ist in den Wirkstärken 25 mg und 50 mg in jeweils zwei Packungsgrößen mit 50 sowie 100 Tabletten erhältlich.

Im Oktober informierte die Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) mittels Rote-Hand-Brief über das Hautkrebsrisiko unter Hydrochlorothiazid (HCT): Das Thiazid-Diuretikum ist bekannt für seine Photosensibilisierung der Haut. Der Brief informierte über das Risiko von nicht-melanozytärem Hautkrebs (NMSC), einem Plattenepithelkarzinom der Haut. Das Risiko für die Entstehung von Basalzell- und Plattenepithelkarzinomen unter HCT geht mit einer steigenden kumulativen Arzneimitteldosis einher. Hautveränderungen sind sowohl bei einer Einnahme von Mono- als auch Kombinationspräparaten möglich.

Als Mechanismus für die Entstehung von Hautkrebs wird die photosensible Wirkung von HCT diskutiert. Die Fachinformation und Packungsbeilagen wurden entsprechend aktualisiert. Unter HCT sollten ausgedehnte Sonnenbäder vermieden werden. Die Patienten sollten die Exposition gegenüber Sonnenlicht und UV-Strahlen reduzieren. Ein angemessener Sonnenschutz soll bei Sonnenexposition das Hautkrebsrisiko minimieren. Bereits an NMSC erkrankte Patienten sollten nur nach sorgfältigem Abwägen mit dem Thiazid-Diuretikum behandelt werden.

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