Visualisierung von malignem Gewebe

Gliolan – Achtung, wenn sich die OP verzögert

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Berlin -

In einem aktuellen Rote-hand-brief informiert der Hersteller Medac über die Vorgehensweise bei verzögerten Operationen und Informationen zu falsch-negativen und falsch-positiven Fluoreszenzen bei nicht hochgradigen Gliomen nach der Verabreichung von Gliolan. Nicht immer ist eine Zweiteinnahme bedenkenlos möglich. Gewisse zeitliche Abstände sollten eingehalten werden.

Gliolan enthält den Wirkstoff 5-Amino-4-oxopentansäure (5-ALA) und ist bei Erwachsenen zur Visualisierung von malignem Gewebe während der Operation eines malignen Glioms indiziert. Gliom ist ein Sammelbegriff für bestimmte Hirntumore des Zentralnervensystems. 5-ALA ist ein Prodrug das erst das intrazellulär zu einem fluoreszierenden Molekül umgebaut wird. Der höchste Plasmaspiegel dieses Moleküls ist vier Stunden nach der oralen Gabe von 20 mg/kg Körpergewicht erreicht. Verzögert sich der operative Eingriff, so verändert sich auch die Fluoreszenz.

Um Unsicherheiten auf den Stationen bei verzögerten zeitlichen Abläufen zu umgehen, informiert Medac über die Wirkdauer des Präparates. Ärzte und Klinikapotheker sollten bei verspäteten Operationen folgende Punkte beachten:

  • Verschiebt sich der Operationsbeginn um mehr als 12 Stunden, sollte die Operation auf den nächsten Tag oder später verschoben werden.
  • Es liegen keine Sicherheitsdaten zu einer zweimaligen Einnahme an ein und demselben Tag vor – eine erneute Verabreichung von 5-ALA am selben Tag sollte vermieden werden.
  • Bei Einhaltung der empfohlenen Dosierung von 20 mg/kg Körpergewicht ist eine Fluoreszenz des Tumors für wenigstens neun Stunden unter blau-violettem Licht sichtbar.
  • Nicht fluoreszierendes Gewebe schließt das Vorhandensein von Tumorzellen in der Infiltrationszone mit geringer Dichte bei Patienten mit Gliomen nicht aus.
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