Gerinnungshemmer

Schwere Nebenwirkung unter Warfarin

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Berlin -

Unter Therapie mit Warfarin kann es in seltenen Fällen zu Kalziphylaxie kommen. Ein entsprechender Warnhinweis wird in die Fachinformation aufgenommen.

Bei Kalziphylaxie kommt es zum Abbau von Knochenmaterial. Frei werdendes Calcium und Phosphat wird in Blutgefäßen und Unterhautfettgewebe eingelagert, was zu schweren Schädigungen mit Entzündungen und Schmerzen führen kann. Dabei drohen Nekrosen, die Mortalität ist mit bis zu 80 Prozent sehr hoch.

In der Regel lässt sich die auch urämisch-kalzifizierende Arteriolopathie genannte Erkrankung auf Nierenleiden im Endstadium zurückführen. Typisch sind Mangel an Protein-C- oder -S, Hyperphosphatämie, Hyperkalzämie und Hypalbuminämie.

Ein Review auf EU-Ebene hat jedoch starke Hinweise dafür ergeben, dass in seltenen Fällen auch die Behandlung mit Warfarin zu Kalziphylaxie führen kann. Dabei traten die Komplikationen auch bei Patienten mit normaler Nierenfunktion auf.

Die Produktinformationen werden nun mit einem entsprechenden Warnhinweis versehen; Patienten, die schmerzhaften Hautausschlag entwickeln, sollen ihren Arzt aufsuchen. Der soll eine entsprechende Behandlung einleiten und den Gerinnungshemmer absetzen.

Zwei Studien aus den Jahren 2009 und 2013 hatten den möglichen Zusammenhang beschrieben; die Ergebnisse wurden im „Journal of the American Academy of Dermatology“ beziehungsweise „International Journal of General Medicine“ veröffentlicht.

Die Mechanismen der Erkrankung sind noch unklar; möglicherweise spielt das Vitamin-K-abhängige Matrix-GLA-Protein eine Rolle, das die Kalzifikation verhindert und durch Warfarin gehemmt wird. Kalziphylaxie und Warfarin-induzierte Hautnekrose haben ähnliche klinische Erscheinungsbilder, lassen sich aber histologisch differenzieren.

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