Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Finasterid: Risiken bedenken

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Berlin -

Sexuelle Dysfunktion und psychische Störungen sind als mögliche Nebenwirkungen von Finasterid bekannt. In einem Rote-Hand-Brief wird auf wichtige Sicherheitsaspekte hingewiesen, die für die Therapieentscheidung Beachtung finden müssen.

Finasterid wird seit etwa 20 Jahren zur Behandlung der androgenetischen Alopezie bei Männern eingesetzt. Betroffene verwenden Präparate zu 1 mg. Der Wirkstoff hemmt die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT). Einige Haarfollikel reagieren auf DHT mit einer Verkürzung der Wachstumsphase. Wird Testosteron nicht mehr umgewandelt, verlängert sich die anagene Phase, die Haare fallen nicht mehr aus. Erste Erfolge sind nach etwa drei Monaten sichtbar.

In der Stärke 5 mg ist der 5-Alpha-Reduktasehemmer bereits seit 1994 zur Therapie der benignen Prostatahyperplasie (BPH) indiziert. Seit der Markteinführung wurden unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) wie sexuelle Dysfunktion oder depressive Verstimmungen dokumentiert.

Ärzte sollen insbesondere für die Therapie der androgenetische Alopezie eine Nutzen-Risiko-Abwägung durchführen und den Patienten über die möglichen UAW aufklären. Betroffene sollten sich dem Risiko von erektiler Dysfunktion, Ejakulationsstörungen oder verminderter Libido unter Finasterid bewusst sein. Einzelne Fallberichte weisen zudem darauf hin, dass die Symptome auch nach Therapieende länger als zehn Jahre andauern können.

Patienten sollten auf mögliche Stimmungsveränderungen einschließlich Suizidgedanken, Depression oder depressive Verstimmungen hingewiesen werden. Die UAW „Depression“ wurde in den Fach- und Gebrauchsinformationen von Finasterid 1 mg im vergangenen Jahr aufgenommen. Zuvor wurde auf depressive Verstimmungen hingewiesen. Ärzte sollten die Patienten hinsichtlich psychiatrischer Symptome überwachen.

Treten psychiatrische Störungen unter Fiansterid 1 mg auf, sollte die Therapie beendet und medizinischer Rat eingeholt werden. Bei der Behandlung der BPH mit entsprechend 5 mg sollten sich die Betroffenen in ärztliche Hände begeben.

Auf Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) wird „Angst“ als neue Nebenwirkung in die Fach- und Gebrauchsinformation Finasterid-haltiger Arzneimittel aufgenommen.

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