Arzneimittelsicherheit

Fiasp ist jetzt rot-gelb

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Berlin -

Verwechslung in Zukunft ausgeschlossen: Das mahlzeitenbezogene Insulin Fiasp (Insulin aspart, Novo Nordisk) ist ab Juli in einem neuen Design auf dem Markt. So sollen Verwechselungen mit dem lang wirksamen Tresiba (Insulin degludec, Novo Nordisk) ausgeschlossen werden.

Bei Patienten, die gleichzeitig mit dem schnellwirksamen Mahlzeiteninsulin Fiasp und dem langwirksamen Tresiba behandelt werden, wurden Verwechslungen der beiden Arzneimittel dokumentiert. In einigen Fälle wurde anstelle von Fiasp versehentlich Tresiba injiziert und umgekehrt.

Die Verwechslung lässt sich auf eine ähnliche Farbgebung der beiden Arzneimittel zurückführen. Während Fiasp in gelben Patronen und Fertigpens auf dem Markt ist, ist Tresiba in hellgrüner Farbe im Handel. Schlechte Lichtverhältnisse können eine Verwechslung begünstigen. Infolge einer Hyper- beziehungsweise Hypoglykämie können schwerwiegende gesundheitliche Schäden auftreten.

Doch damit ist jetzt Schluss. Fiasp ist seit Juli in einer anderen Farbe erhältlich. Patronen und Fertigpen sind anhand der rot-gelben Farbgebung besser von Tresiba zu unterscheiden. Bis die Farbänderung jedoch komplett umgesetzt ist, sollen Patienten aufmerksam sein und vor jeder Injektion den Namen des Arzneimittels überprüfen. Wurde dennoch das falsche Insulin verabreicht, sollten die Patienten unverzüglich einen Arzt kontaktieren. Diabetiker sollten außerdem über den aktuellen Farbwechsel informiert werden.

Fiasp ist eine Weiterentwicklung des bekannten NovoRapid, besitzt jedoch einen schnelleren Wirkeintritt. Das Insulin wirkt annähernd so schnell wie Humaninsulin, jedoch nicht so lange: Im Vergleich zum natürlichen Pankreashormon besitzt Insulin aspart eine Wirkdauer von bis zu vier statt bis zu fünf Stunden. Diabetiker können so flexibel reagieren und das Insulin an die verzehrten Broteinheiten anpassen. Eine allzu schnelle Insulinwirkung und Hypoglykämien können damit verhindert werden, postprandiale Blutzuckerspitzen treten seltener auf. Die Hypoglykämie ist die am häufigsten zu erwartende Nebenwirkung und stellt für Diabetiker ein ernstzunehmendes Problem dar.

Das Basalinsulin Tresiba kann laut Zulassung zusammen mit einem kurzwirksamen Insulin bei Patienten mit Typ-1-Diabetes eingesetzt werden. Bei Typ-2-Diabetes kann das Arzneimittel als Monotherapie oder in Kombination mit oralen Antidiabetika, GLP-1-Rezeptorantagonisten oder Bolusinsulin angewendet werden. Tresiba bietet laut Novo Nordisk den Vorteil, dass es eine Langzeitwirkung von bis zu 42 Stunden hat.

In Deutschland wird Tresiba nicht vertrieben, ist jedoch seit 2015 als Einzelimport verfügbar. Dreimal hatte Novo Nordisk das Präparat in die Nutzenbewertung geschickt, um zumindest für Teilpopulationen einen Zusatznutzen nachweisen zu können. Wegen formaler Mängel wurde dem Wunsch nicht entsprochen: Der dänische Konzern hatte Wirksamkeitsstudien teilweise zurückgehalten oder geschwärzt.

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