Die Food and Drug Administration (FDA) warnt davor, zur Gewichtsreduktion beliebige Ersatzprodukte statt der Trend-Medikamente Ozempic, Wegovy oder Rybelsus anzuwenden. Diese Alternativarzneimittel seien nicht von der FDA zugelassen und könnten zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.
Ozempic gilt als eines der effektivsten Abnehm-Mittel und löste einen regelrechten Hype in den USA und auch hierzulande aus. Anders als in Deutschland können Ärzt:innen in Amerika auch Personen, die nicht an Typ-2-Diabetes leiden, die Abnehmspritze als off-Label-use verschreiben: Der Missbrauch führte zu einem Lieferengpass. Um trotzdem schnell und effektiv abzunehmen, greifen Betroffene unter anderem auf sogenannte „Ersatzprodukte“.
Diese Ersatzprodukte zu Ozempic und Wegovy dürfen trotz fehlender Zulassung während einer offiziellen Arzneimittelknappheit hergestellt werden. Derzeit stehen die Medikamente zur Gewichtsreduktion auf der Mangelliste der FDA. Die Bundesbehörde warnte jedoch am vergangenen Dienstag, dass sie Berichte über Anwender:innen erhalten habe, bei denen es zu „unerwünschten Ereignissen“ nach der Verwendung zusammengesetzter Versionen gekommen sei. Dabei machte die FDA keine weiteren Angaben zu diesen Ereignissen oder zum Herstellungsort der beteiligten Medikamente.
Es werde befürchtet, dass die zusammengesetzten Präparate Inhaltsstoffe enthalten könnten, die zwar wie der Wirkstoff Semaglutid klingen, sich aber unterscheiden.
„Patient:innen sollten sich darüber im Klaren sein, dass einige Produkte, die als Semaglutid verkauft werden, möglicherweise nicht den gleichen Wirkstoff enthalten wie von der FDA zugelassene Semaglutid-Produkte. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um Salzformulierungen“, heißt es in der FDA-Warnung. „Produkte, die diese Salze enthalten, wie etwa Semaglutid-Natrium und Semaglutid-Acetat, haben sich nicht als sicher und wirksam erwiesen.“
Laut FDA erfüllen diese Salzformen die Kriterien für die Zusammensetzung während eines Mangels nicht. Zudem schickte sie einen Brief an die National Association of Boards of Pharmacy, in dem sie „Bedenken hinsichtlich der Verwendung der Salzformen in zusammengesetzten Produkten“ zum Ausdruck brachte.
„Patienten und Gesundheitsdienstleister sollten sich darüber im Klaren sein, dass zusammengesetzte Arzneimittel nicht von der FDA zugelassen sind und die Behörde die Sicherheit oder Wirksamkeit zusammengesetzter Arzneimittel nicht überprüft“, heißt es weiter in der Erklärung.
APOTHEKE ADHOC Debatte