Antidiarrhoika

FDA: Herzprobleme unter Loperamid

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Berlin -

Die US-Arzneimittelbehörde FDA warnt vor schweren Herzproblemen als Folge einer Überdosierung von Loperamid. Symptome seien Herzrhythmusstörungen, mitunter mit tödlichem Ausgang. Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten könnten schwerwiegende Folgen haben.

Seit der ersten Zulassung im Jahr 1976 seien 48 Fälle gemeldet worden, in denen Patienten nach Einnahme zu hoher Dosen Herzprobleme entwickelten. 31 Betroffene mussten stationär behandelt werden, außerdem gab es zehn Todesfälle.

Die FDA weist darauf hin, dass die Hälfte dieser Fälle erst nach 2010 gemeldet wurde und dass die Dunkelziffer deutlich höher liegen könnte. Weitere Fälle seien in der Literatur beschrieben.

Die Behörde geht davon aus, dass in den meisten Fällen Loperamid missbräuchlich in sehr hohen Dosen eingenommen wurde oder dass gezielt Interaktionen provoziert wurden, um eine zentrale Wirkung auszulösen. Als Beispiele nennt die FDA Cimetidin, Clarithromycin, Erythromycin, Gemfibrozil, Itraconazol, Ketoconazol, Chinidin, Chinin, Ranitidin und Ritonavir.

Apotheker und Ärzte sollten ihre Patienten auf das Risiko hinweisen. Loperamid sollte streng nach Packungsbeilage und nicht länger als zwei Tage ohne ärztlichen Rat eingenommen werden. Bei Verdacht auf eine Überdosierung oder eine Wechselwirkung sollte sofort ärztliche Hilfe gesucht werden. Bei Herzrasen, unregelmäßigem Herzrhythmus oder starker Benommenheit sollte der Notruf gewählt werden.

Ärzte und Apotheker sollten bei Herzproblemen ohne erkennbare Ursache, darunter QT-Verlängerung, Torsades de Pointes und andere ventrikuläre Arrhythmien sowie Synkopen und Herzstillstand, eine Überdosierung mit Loperamid als Auslöser in Erwägung ziehen.

Laut FDA sollten pro Einzeldosis 4 beziehungsweise 2 mg eingenommen werden; die Tageshöchstdosis liegt bei 8 (OTC) beziehungsweise 16 mg (Rx). Hierzulande gelten 12 und 16 mg.

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