Der monoklonale Antikörper Dupilumab – bekannt aus Dupixent von Sanofi und Regeneron – konnte in einer weiteren Indikation positive Daten liefern. In einer Phase-III-Studie überzeugte das Biologikum bei Prurigo nodularis: Die seltene Hauterkrankung gilt unter allen Formen des Juckreizes als stärkste Form. Die Behandlungsoption könnte für Betroffene daher von großer Bedeutung sein.
Prurigo nodularis ist bislang wenig erforscht: Betroffene leiden unter massivem Juckreiz, der sich nur schwer unterdrücken lässt. Durch das Kratzen kommt es schließlich zu Hautläsionen, welche schmerzhaft sein können und als Eintrittspforte für Erreger fungieren. Es entstehen kleine Knötchen auf der Haut, welche zu Juckreiz, Brennen, Stechen oder Kribbeln führen. Unter allen Pruritus-Erkrankungen gilt Prurigo nodularis als die Maximalvariante. Auf Dauer führt die Erkrankung zu starken psychischen Beeinträchtigungen und zu einer verringerten Lebensqualität.
Bislang gibt es keine systemischen Behandlungsmöglichkeiten für die Erkrankung. Oft kommen hoch dosierte, lokale Steroide zum Einsatz, um die Entzündungsreaktionen zu unterdrücken. Diese sind jedoch keine langfristige Therapieoption. Dupilumab könnte nun das erste Biologikum sein, welches den Juckreiz und auch die Hautläsionen lindert. In einer zulassungsrelevanten Phase-III-Studie konnte Dupixent alle primären und sekundären Endpunkte erreichen.
„Wir sind ermutigt, dass die Patienten in dieser Studie eine signifikante Verringerung von Juckreiz und Hautläsionen aufwiesen – insbesondere angesichts der Tatsache, dass vor der Aufnahme fast alle Patienten starken Juckreiz hatten und fast 40 Prozent 100 oder mehr Knötchen auf ihrem Körper hatten“, sagte John Reed, Global Head of Research and Development bei Sanofi. „Diese Daten sind ein wichtiger Schritt vorwärts, um unser Wissen über die Rolle zu erweitern, die die gezielte Behandlung von IL-4 und IL-13 bei der Behandlung von Hautkrankheiten spielen kann, die extremen Juckreiz verursachen.“
Die Sicherheitsergebnisse der Studie stimmten im Allgemeinen mit dem bekannten Sicherheitsprofil von Dupixent in seinen zugelassenen Indikationen überein. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Konjunktivitis (6,5 % Dupixent, 0 % Placebo), Herpesvirusinfektionen (6,5 % Dupixent, 0 % Placebo) und Hautinfektionen (5 % Dupixent, 9 % Placebo). Darüber hinaus brachen 3 Prozent der Dupixent-Patient:innen und 30 Prozent der Placebo-Patient:innen die Behandlung vor Woche 24 ab. Eine weitere Studie hat ein ähnliches Studiendesign: Die Ergebnisse von „Prime“ werden voraussichtlich im ersten Halbjahr 2022 veröffentlicht. Sanofi und Regeneron planen 2022 mit den Zulassungsanträgen zu beginnen.
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