Der Pharmakonzern Roche ist in der Vergangenheit mehrmals in Kritik geraten, weil er Studiendaten nicht vollständig herausgegeben hatte. Jetzt will Roche Forschern den Zugang zu klinischen Studienberichten gewähren.
Erst im Oktober drohte dem Konzern eine Geldstrafe von bis zu 340 Millionen Euro. Grund waren mutmaßliche Mängel bei der Überprüfung der Sicherheit von Medikamenten. Demnach wurden Hinweise auf mögliche Nebenwirkungen nicht korrekt an die entsprechenden Kontrollinstanzen weitergeleitet. Betroffen waren Medikamente wie Herceptin und Avastin.
Auch das Grippemittel Tamiflu (Oseltamivir) wird bereits seit langem diskutiert: Roche wurde bereits von mehreren Organisationen wie der Cochrane Collaboration und der Transparancy International aufgefordert, alle Studiendaten zu dem Präparat herauszugeben. Bereits seit 2009 bezweifelt die Cochrane Collaboration die Wirksamkeit von Tamiflu.
Roche verspricht nun, dass alle Gesundheitsbehörden alle erforderlichen Informationen zu dem Präparat erhalten. Demnach sollen 71 der 74 abgeschlossen und von Roche gesponserten Studien online über das Studienportal rochetrials.com öffentlich zugänglich sein. Die drei fehlenden Studien würden derzeit noch für die Veröffentlichung vorbereitet. Auch Daten für andere Präparate sollen transparent für alle zugänglich werden.
APOTHEKE ADHOC Debatte