Bilanz 2019: 25 Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen wurden in unterschiedlichen Krankheitsgebieten neu eingeführt, darunter sind zehn Krebsarzneimittel, zwei Medikamente zur Behandlung von Stoffwechselkrankheiten, drei Arzneimittel zur Behandlung von Infektions-, drei gegen Blutungskrankheiten, zwei Mittel gegen Entzündungskrankheiten, zwei Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zwei Präparate bei neurologischen Krankheiten und ein Ophthalmologikum.Foto: Elke Hinkelbein
Janssen-Cilag brachte im Februar Erleada mit dem Wirkstoff Apalutamid auf den Markt. Indiziert ist das Arzneimittel bei Prostata-Karzinom.
Foto: Elke Hinkelbein
Takeda erhielt im Januar die Zulassung für Alunbrig (Brigatinib). Das Arzneimittel ist zugelassen zur Behandlung vonnicht-kleinzelligen Lungenkrebs.
Foto: APOTHEKE ADHOC
AOP Orphan launch im September Besremi (Robeginterferon alfa-2b) zur Behandlung der Polycythaemia vera.
Foto: AOP Orphan
Im August erhielt Sanofi zusammen mit Genzyme die Zulassung für Libtayo. Der Wirkstoff Cemiplimab richtet sich gegen PD-1 bei Plattenepithelkarzinom.Foto: Sanofi
Im Mai launchte Pfizer Vizimpro. Dactomitinib wird angewendet bei Lungenkrebs.Foto: Pfizer
Zusammen mit Teva brachte Pfizer im Mai Ajovy auf den Markt.Foto: Pfizer
Der monoklonale Antikörper Fremanezumab wird zur Migräneprophylaxe eingesetzt. Eine Injektion erfolgt alle drei Monate.Foto: Teva Pharmaceutical Industries
Auch Lilly brachte ein Mittel zur Migräneprophylaxe auf den Markt. Emgality enthält Galcanezumab richtet sich gegen das Calcitonin Gen-bezogene Peptid (CGRP). Foto: APOTHEKE ADHOC
Im Dezember erhielt Astellas mit Xospata die Zulassung für einen FLT3-Antagonisten / Axl-Rezeptor-Kinase-Hemmer zur Anwendung bei Leukämie.Foto: APOTHEKE ADHOC
Bayer brachte im Oktober das erste Arzneimittel auf den Markt, welches tumorunabhängig zugelassen wurde – jeder Tumor der mit einer bestimmten Genmutation in Verbindung steht kann mit Vitrakvi behandelt werden.Foto: Science Photo Library
Lorviqua wurde im Juni zugelassen. Der Wirkstoff Lorlainib ist ein ALK/ROS1-Hemmer. Die Indikation ist Lungenkrebs.
Palynzig aus dem Hause BioMarin wurde im Juli zugelassen. Angewendet wird das Arzneimittel bei Phenylketonurie.Foto: Biomarin
Alexion bringt ein Mittel gegen Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie auf den Markt. Ultomiris enthält den Wirkstoff Ravlizumab.Foto: Pixabay
Im August brachte Novo Nordisk Esperoct (Turoctocoq alfa pegol) zur Behandlung der Hämophilie A auf den Markt.Foto: Novo Nordisk
Nerlynx von Puma Biotech kam im Dezember auf den Markt. Der Wirkstoff Nerapatinib hemmt mehrere Kinasen in den Tumorzellen.Foto: Pixabay
Berlin -
2019 wurden 25 Medikamente mit neuem Wirkstoff zugelassen – 11 weniger als im vergangenen Jahr. Zehn Arzneistoffe wurden im Indikationsbereich Onkologie eingeführt. Das waren die Innovationen 2019.
Zur Behandlung akuter Blutungen bei Patienten, die mit den Faktor-Xa-Hemmern Rivaroxaban oder Apixaban oder mit niedermolekularem Heparin behandelt werden.
Zur Aktivierung des Immunsystems bei Patienten die einem potentiellem Risiko einer Ansteckung mit Anthrax (Milzbrand) ausgesetzt sind. Zur vollen Immunisierung werden drei Dosen benötigt.
Besonerheit: Erstes Arzneimittel, welches tumorunabhängig zugelassen wurde – jeder Tumor, der mit einer bestimmten Genmutation in Verbindung steht, kann mit Vitrakvi behandelt werden.
Der Wirkstoff hebt die Wirkung von Zytokinen auf Wachstumsfaktoren auf (Myelofibrosen assoziiert) und hemmt die Proliferation von Vorläuferzellen im Knochenmark.
Der Wirkstoff hemmt die Enzyme der Poly(ADP-Ribose)-Polymerase.
Es handelt sich um einen personalisierten Ansatz: Vortest auf BRCA-Mutation im Tumorgewebe nötig.
Temocillin – Temopen (Eumedica)
Zugelassen im Oktober
Indikation: Infektionen mit gramnegativen Bakterien
Das Penicillin-Antibiotikum wird insbesondere bei Infektionen der Harnwege, der unteren Atemwege und bei infizierten Wunden eingesetzt.
Das Arzneimittel besitzt eine Resistenz gegen Betalactamasen der Klassen A und C.
In der EU in vielen Ländern seit längerer Zeit zugelassen – in Deutschland erfolgte die Markteinführung aufgrund der Anerkennung der belgischen Zulassung.
Indikation: Erblindung durch Lebersche kongenitale Amaurose oder Retinis pigmentosa
Der Wirkstoff ist ein Adeno-assoziierter Virus-Vektor mit dem korrekten RPE65-Gen – die Adenoviren infizieren die Zellen und bringen so die Kopie des Gens ein, als Folge können Enzyme wieder korrekt gebildet werden.
Es handelt sich um eine personalisierte Anwendung, eine biallische Mutation im RPE65-Gen muss vorliegen.
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