Schwere Pneumonien erschweren dem Körper die Sauerstoffversorgung des Gehirns. Kommt es bei einer Corona-Infektion zu einer starken Freisetzung entzündlicher Zytokine, kann dies zu einer zusätzlichen Hirnschädigung führen. Das Demenzrisiko ist vor allem bei älteren Patient:innen nach Abheilung der Infektion erhöht.
In einem Analyseverfahren begleitet von Adnan Qureshi von der Missouri School of Medicine in Columbia und seinen Mitarbeiter:innen wurden Daten von 1,4 Milliarden Behandlungen bei Coronainfizierten ausgewertet. Unter diesen Fällen wurden 10.403 Menschen wegen einer schweren Covid-19-Pneumonie mindestens einen Tag hospitalisiert. Mehr als 30 Tage nach der Behandlung wurden 312 Patient:innen erneut aufgrund einer Demenz im Krankenhaus behandelt. Wegen einer Pneumonie die nicht durch Corona ausgelöst wurde, mussten von 10.403 Patient:innen später 263 Betroffene stationär behandelt werden, ebenfalls wegen einer Demenz.
Qureshi fand heraus, dass eine Pneumonie durch eine Coronainfektion häufiger zu einer Demenz führt als bei anderen Ursachen. Vor allem Patient:innen in der Altersgruppe von über 70 Jahren waren am stärksten betroffen. 6,4 Prozent von Ihnen erkrankten nach der Covidinfektion an Demenz.
Chinesische Forscher:innen hatten anhand einer Studie in Wuhan ebenfalls belegt, dass schwere COVID-Verläufe häufiger zu kognitiven Störungen führen können. Patient:innen, die zu Beginn der Epidemie in Spezialkliniken in Wuhan behandelt worden waren, entwickelten nach etwa zwölf Monaten zu 12,75 Prozent kognitive Störungen. Das Risiko nahm mit dem Schweregrad von COVID-19 zu, was für einen kausalen Zusammenhang spricht.
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