Covid-19: Demenzrisiko steigt mit Infektion Sandra Piontek, 25.08.2022 09:02 Uhr
Schwere Pneumonien erschweren dem Körper die Sauerstoffversorgung des Gehirns. Kommt es bei einer Corona-Infektion zu einer starken Freisetzung entzündlicher Zytokine, kann dies zu einer zusätzlichen Hirnschädigung führen. Das Demenzrisiko ist vor allem bei älteren Patient:innen nach Abheilung der Infektion erhöht.
In einem Analyseverfahren begleitet von Adnan Qureshi von der Missouri School of Medicine in Columbia und seinen Mitarbeiter:innen wurden Daten von 1,4 Milliarden Behandlungen bei Coronainfizierten ausgewertet. Unter diesen Fällen wurden 10.403 Menschen wegen einer schweren Covid-19-Pneumonie mindestens einen Tag hospitalisiert. Mehr als 30 Tage nach der Behandlung wurden 312 Patient:innen erneut aufgrund einer Demenz im Krankenhaus behandelt. Wegen einer Pneumonie die nicht durch Corona ausgelöst wurde, mussten von 10.403 Patient:innen später 263 Betroffene stationär behandelt werden, ebenfalls wegen einer Demenz.
Über 70-Jährige am stärksten betroffen
Qureshi fand heraus, dass eine Pneumonie durch eine Coronainfektion häufiger zu einer Demenz führt als bei anderen Ursachen. Vor allem Patient:innen in der Altersgruppe von über 70 Jahren waren am stärksten betroffen. 6,4 Prozent von Ihnen erkrankten nach der Covidinfektion an Demenz.
Chinesische Forscher:innen hatten anhand einer Studie in Wuhan ebenfalls belegt, dass schwere COVID-Verläufe häufiger zu kognitiven Störungen führen können. Patient:innen, die zu Beginn der Epidemie in Spezialkliniken in Wuhan behandelt worden waren, entwickelten nach etwa zwölf Monaten zu 12,75 Prozent kognitive Störungen. Das Risiko nahm mit dem Schweregrad von COVID-19 zu, was für einen kausalen Zusammenhang spricht.