Abnehmen kann man auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Ob nun durch reine Ernährungs- und Lebensumstellung, durch den Einsatz von Shakes und Nahrungsergänzungsmittel oder eben mit Hilfe von Arzneimitteln – die Gewichtsreduktion kann individuell erfolgen. Ein Helferlein wird jedoch zukünftig nicht mehr verfügbar sein: Tenuate (Amfepramon, Kyberg) zeigt ein schlechtes Nutzen-Risiko-Verhältnis.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat sich für einen Widerruf der Zulassung für Amfepramon-haltige Arzneimittel ausgesprochen. Das zu den Alpha-Sympatomimetika gehörende Antiadipositum zeigt ein schlechtes Nutzen-Risiko-Verhältnis. Amfepramon kann dabei der Gruppe der Amfetaminderivate zugeordnet werden. Der Appetit-mindernde Effekt beruht auf einer Erregung des Hypothalamus und einem agonistischen Effekt am Adrenalin-Rezeptor.
Rx-Präparate zum Abnehmen stehen immer wieder in der Kritik. Bei dem Präparat Tenuate (Kyberg) steigt mit der Einnahme das Risiko kardialer Nebenwirkungen und pulmonaler Hypertonie. Die EMA hatte aufgrund neuer Studiendaten eine Überprüfung Amfepramon-haltiger Arzneimittel eingeleitet. Die Empfehlung des Pharmakovigilanzausschuss: Widerruf der Zulassung. Hauptgrund sei das fehlende Greifen der Schutzmaßnahmen, die eine Anwendung derzeit auf 12 Wochen beschränkt, um Komplikationen und Abhängigkeiten zu vermeiden. Unter einer langfristigen Therapie kann es nämlich zu pulmonaler arterieller Hypertonie kommen.
Von der EMA begutachtete Studien zeigen, dass die Mittel auch Personen verschrieben werden, die aufgrund einer bestehenden Erkrankung eigentlich keine Amfepramon-haltigen Anorektika einnehmen sollten. Hierzu gehören nicht nur kardiovaskuläre Leiden, sondern auch psychiatrische Grunderkrankungen. Des weiteren fällt das Nutzen-Risiko-Verhältnis negativ aus, weil der gewichtsmindernde Effekt meist nur temporär ist.
Das aktuelle Portfolio an zugelassenen Rx-Abnehmmitteln in Deutschland ist bereits begrenzt. Folgende Präparate können verordnet werden:
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