Im vergangenen Jahr wurde mit über 10.000 gemeldeten Verdachtsfällen zu Arzneimittelrisiken ein neues Rekordniveau erreicht. 5000 Apotheken haben zur Patientensicherheit beigetragen. Dies sei ein unverzichtbarer Beitrag zur Erhöhung der Arzneimittelsicherheit, so der AMK-Vorsitzende Professor Dr. Martin Schulz.
Der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) wurden im vergangenen Jahr 10.882 Verdachtsfälle zu Arzneimittelrisiken, wie Qualitätsmängel oder Nebenwirkungen gemeldet. Das sei ein neuer Höchststand, erklärt die AMK. Die Meldungen kamen aus fast 5000 Apotheken, darunter auch Krankenhausapotheken. Gegenüber dem Vorjahr sei die Anzahl der Meldungen somit um über 2500 gestiegen, so die AMK. Es hätten sich auch 572 Apotheken mehr beteiligt als im Jahr 2023.
„Die Apotheke vor Ort ist die letzte Kontrollinstanz zur Gewährleistung einer effektiven und sicheren Arzneimitteltherapie. Ich danke allen Apothekenteams dafür, dass sie erkannte Arzneimittelrisiken an die AMK melden“, so Schulz. „Apothekerinnen und Apotheker leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Erhöhung der Arzneimittelsicherheit und damit für die Patientensicherheit.“
97 Prozent der Meldungen hätten sich laut AMK auf Arzneimittel bezogen. Davon galten 9119 den verschreibungspflichtigen und 1437 den nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Auch die Anzahl an Medikationsfehlermeldungen stieg merklich: 2023 wurden insgesamt 247 Fälle gemeldet, 2024 waren es bereits 348. Die Meldungen zu unerwünschten Wirkungen stiegen laut AMK von 9,4 auf 12,3 Prozent.
Ein negativer Trend zeichnete sich auch bei den Verdachtsmeldungen zu Arzneimittelmissbrauch ab. Zum Vergleich: 2024 wurden 50 Meldungen an die AMK übermittelt, 2023 waren es nur 35. „Ich möchte Patientinnen und Patienten dazu ermutigen, jegliche Probleme mit ihren Arzneimitteln direkt in ihrer Apotheke anzusprechen“, appelliert Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Bundesapothekerkammer. „Apothekerinnen und Apotheker können Qualitätsfragen von Arzneimitteln beurteilen, mögliche Anwendungsfehler identifizieren und zur Verträglichkeit der Arzneimitteltherapie beraten. Das ist eine zentrale Aufgabe ihrer Apotheke vor Ort.“