Arzneimittelrisiken

Hämolyse durch Immunglobuline

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Berlin -

Die Behandlung mit Immunglobulinen kann zu schweren hämolytischen Reaktionen führen. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) weist auf ein mögliches Risiko bei der intravenösen Behandlung hin.

Intravenöse Immunglobuline (IVIG) werden bei Patienten mit verschiedenen angeborenen oder erworbenen Störungen der Antikörperbildung angewendet. Dazu gehört zum Beispiel die chronisch lymphatische Leukämie sowie das Multiple Myelom. Auch nach bestimmten Stammzelltransplantationen und bei Autoimmunerkrankungen werden entsprechende Immunglobuline eingesetzt.

Laut AkdÄ war die reversible hämolytische Reaktion bislang als seltene Nebenwirkung bekannt. Vermutlich lösten diese Reaktion spezielle Antikörper aus, die in den Präparaten enthalten sein können, so die AkdÄ. Besonders der Antikörper Isoagglutinin werde mit der Nebenwirkung in Zusammenhang gebracht.

Bereits im Juni 2012 hatte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) über Fälle von schweren hämolytischen Reaktionen informiert. Besonders das CSL-Präparat Privigen sei davon betroffen gewesen, so die AkdÄ.

Neuere Produkten würden anders hergestellt: Dadurch sei mehr Isoagglutinin enthalten. Eventuell könnten dadurch mehr Fälle der schweren Nebenwirkungen auftreten.

Patienten mit der Blutgruppe A, B oder AB seien besonders von der hämolytischen Reaktion betroffen. Gleichzeitige Entzündungen und höhere Dosen der Immunglobuline begünstigen die Nebenwirkung.

Die hämolytische Anämie ist durch einen erhöhten Zerfall von Erythrozyten gekennzeichnet. Typische Symptome sind Müdigkeit, Schwäche, Schwindel. Kopfschmerzen, Herzrasen, Ohrensausen sowie Gelbsucht. Außerdem steigen die Werte der Lactatdehydrogenase an. Die Nebenwirkung kann bis zu sechs Tagen nach der Behandlung auftreten.

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