Arzneimittelkriminalität

Kaletra-Fälschung bei Reimporteur

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Berlin -

Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) warnt vor Fälschungen bei dem Aids-Medikament Kaletra (Lopinavir/Ritonavir): Bei einem Parallelimporteur seien im Rahmen der Wareneingangskontrolle Packungen gemeldet worden, die nicht mit dem Original übereinstimmten. Von der Aufmachung seien die Packungen für Großbritannien oder Irland bestimmt gewesen.

Untersuchungen des Originalherstellers Abbvie haben demnach ergeben, dass es sich bei den Fälschungen um Chargen handelt, die ausschließlich für den türkischen und israelischen Markt produziert worden waren. Die Tabletten selbst, die Umverpackung sowie die Kunststoffdose inklusive Etikettierung würden dem Original entsprechen – die Gebrauchsinformation sei jedoch gefälscht.

Offenbar handelt es sich bei den Packungen der AMK zufolge um Chargen, die auf illegale Weise in den europäischen Markt eingeschleust wurden. Über eine englischen Großhändler sind sie nach Deutschland gekommen. Da die Ware nicht regulär in die EU importiert worden sei, sei sie in Deutschland nicht verkehrsfähig, so die AMK.

Betroffen sind alle Packungsgrößen der Chargen 276268D, 345118D und 336398D. Apotheker sollen ihren Kaletra-Bestand überprüfen und Präparate mit einer der betroffenen Chargennummern unter Quarantäne stellen. Anschließend soll die zuständige Landesbehörde informiert werden.

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