Arzneimittelkriminalität

Gefälschtes Gardasil bei CC Pharma

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Berlin -

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat die Freigabe einer Teilcharge des HPV-Impfstoffs Gardasil widerrufen und einen Rückruf angeordnet. Die Präparate waren in Italien gestohlen worden und stammen von einem italienischen Großhändler, der die Ware illegal in den Verkehr gebracht hatte. Der Reimporteur CC Pharma hatte die betroffenen Impfstoffe in Deutschland vertrieben.

Von dem Rückruf ist die Teilcharge mit der Kennzeichnung „H022246/IT3“ betroffen. Alle weiteren Teilchargen mit der Kennzeichnung „H022246“ oder „H022246/IT1-2“, die von CC Pharma oder einem anderen Großhändler in den Verkehr gebracht wurden, sind laut PEI nicht betroffen.

Von dem Diebstahl in italienischen Kliniken sind neben Sanofi Pasteur MSD mindestens drei weitere Hersteller betroffen: Chargen-Rückrufe gab es bereits bei den Roche-Produkten Avastin (Bevacizumab), Mabthera (Rituximab) und Herceptin (Trastuzumab), Remicade (Infliximab) von MSD sowie Alimta (Pemetrexed) und Humatrope (Somatropin) von Lilly.

Aus Sicht einer PEI-Sprecherin wird es aber noch weitere Rückrufe geben: „Das Thema ist ganz sicher noch nicht vorbei“, sagte sie. Die italienischen Behörden würden zwar permanent recherchieren, die Staatsanwaltschaft gebe aber nur wenige Informationen heraus. Die Behörden ermittelten derzeit gegen die Mafia.

Sobald den italienischen Ermittlern neue Informationen vorlägen, würden die europäischen Behörden in Kenntnis gesetzt, die die Informationen schließlich an die zuständigen nationalen Stellen gäben, erklärt die PEI-Sprecherin den Prozess. In Deutschland müsse dann zunächst untersucht werden, ob die betreffenden Chargen überhaupt auf dem Markt seien – vorher könnten sie nicht zurückgerufen werden.

Im aktuellen Fall hätten die italienischen Behörden mitgeteilt, dass der betroffene Großhändler als illegal identifiziert worden sei. Daraufhin seien Lieferscheine kontrolliert und CC Pharma als betroffener Reimporteur identifiziert worden.

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