Die derzeit gängigen MCP-Tropfen müssen aus der Apotheke verschwinden. Die Firmen rufen ihre Produkte zurück, nachdem das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) für alle Tropfen mit einer Konzentration von mehr als 1 mg/ml die Zulassung widerrufen hat. Die Dosisbeschränkung wurde im Oktober von der europäischen Arzneimittelagentur EMA empfohlen. Die Leser von APOTHEKE ADHOC kritisieren den Widerruf.
Bei einer Umfrage gaben 70 Prozent an, der Widerruf der Zulassung sei überzogen, weil der Nutzen des Präparats überwiege. Weitere 21 Prozent fürchten, dass es zu Engpässen in der Versorgung kommen wird. Schließlich gibt es aktuell noch keine Tropfen in geringerer Dosierung.
Lediglich 6 Prozent der Teilnehmer finden die Entscheidung der Behörden mit Blick auf die Sicherheit des Produkts gerechtfertigt. Dass sich der Rückruf der Präparate in der Apotheke überhaupt nicht auswirkt, glaubt dagegen fast niemand: Nur 2 Prozent der Befragten gaben an, es gebe aktuell genug Alternativen. Kaum jemand hatte zu der MCP-Frage keine Meinung.
An der Umfrage haben sich am 16. und 17. April insgesamt 482 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC beteiligt.
Vertreter der Ärzteschaft haben dagegen Verständnis für den Widerruf geäußert: Professor Dr. Bernd Mühlbauer und Professor Dr. Daniel Grandt von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) begrüßen die Entscheidung. Mühlbauer zufolge wurde MCP von seinen Kollegen ohnehin zu oft verordnet.Grandt vertraut auf die strukturierte Bewertung der Experten bei der EMA.
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