Der Reimporteur Axicorp ruft wegen Fälschungsverdachts zwei Chargen des HIV-Präparats Viread (Tenofovir) zurück. Servier hat seine Flaschen nicht ordentlich verschlossen, Lohmann & Rauscher immer noch Probleme mit Metallnadeln, Ratiopharm mit einem Beipackzettel. Strathmann kann die Haltbarkeit nicht garantieren und Schwabe verzichtet auf Crataegutt-Tropfen.
Der Originalhersteller Gilead hatte in Irland Viread-Packungen mit gefälschtem Packmaterial identifiziert. Betroffen ist die Dosierung à 245 mg in den Packungen à 30 Filmtabletten (Charge/Tagescode: SKPWD (09716)) und 3x30 Filmtabletten (Chargen/Tagescodes: PKWMD (16716) und SKPWD (12716)).
Der Tagescode besteht aus einer fünfstelligen, in Klammern stehenden Zahl und befindet sich am Rande des aufgeklebten Faltschachteletiketts. Packungen, die bereits an Einrichtungen/Patienten abgegeben wurden, sollen zurückgeholt werden. Die Apotheken sollen keine Ware eigenmächtig zurückschicken, sondern die Service-Hotline 0800 – 2940 100 kontaktieren.
Bei Triveram (Amlodipin/Atorvastatin/Perindopril) sind die Tablettenbehältnisse nicht ordentlich verschlossen, was zu einer erhöhten Abbaugeschwindigkeit einzelner Wirkstoffe durch Feuchteeinfluss führt. Daher ruft der Hersteller Servier alle Chargen der Packungsgrößen à 100 Stück über den Großhandel zurück.
Lohmann & Rauscher hatte vor zwei Wochen verschiedene Metalline-Produkte zurückgerufen, bei denen sich möglicherweise in Einzelfällen Metallnadeln auf oder in dem rückseitigen Vlies befanden. Jetzt kommen neue Produkte hinzu:
Laut Hersteller handelt es sich um Verunreinigungen aus dem Fertigungsprozess durch die Vernadelung der Vliese, die normalerweise über einen Metalldetektor ausgesondert würden. Die betroffenen Produkte seien sofort aussortiert und die vorhandene Lagerware zu diesen Chargen gesperrt worden. „Bisher liegen hierzu keine Meldungen aus dem Markt vor.“
Theoretisch könnten die Nadelbruchstücke zu Stichverletzungen, Entzündungen oder einer Fremdkörperreaktion führen. Vorhandene Lagerbestände sollen zur Gutschrift über den Großhandel zurückgeschickt werden.
Teva hat bei Meloxicam Ratiopharm 15 mg und Meloxicam-CT 15 mg fehlerhafte Beipackzettel produziert. In der Gebrauchsinformation sind unter der Dosierungsanleitung bei „Besondere Patientengruppen“ fehlerhafte Dosierangaben enthalten, die zu einer Überdosierung führen könnten. Daher müssen alle Chargen der Packungen 20, 50 und 100 Tabletten über den Großhandel zur Gutschrift zurück. Andere Wirkstoffstärken seien vom Rückruf nicht betroffen.
Bei Gabunat (Biotin) haben laut Hersteller Strathmann laufende Untersuchungen Hinweise auf Stabilitätsprobleme ergeben. Die Haltbarkeit könne nicht bei allen geprüften Spezifikationsparametern bis zum angegebenen Datum gewährleistet werden. Ein Patientenrisiko bestehe nicht. Betroffen sind die Packungen à 50 und 100 Hartkapseln und der Charge 408070. Vorhandene Bestände sollen an den Hersteller zurückgeschickt werden.
Von den Crataegutt-Tropfen (Weißdorn) müssen sich Apotheker und Patienten verabschieden. Laut Hersteller Dr. Willmar Schwabe ist die Zulassung zum 30. Juni erloschen. Von den Restbeständen sollen bis zum 30. September jeweils die Faltschachteln ohne Inhalt frankiert zurückgeschickt werden, Portokosten werden erstattet.
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