Nitrolingual-Pumpspray

Rückruf zum Abschied

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Berlin -

Pohl-Boskamp ruft ein letztes Mal sein Nitrolingual Pumpspray zurück. Grund sind abermals unzulässige Abbauprodukte, die bei Stabilitätsuntersuchungen festgestellt wurden. Da das Produkt bereits durch einen Nachfolger ersetzt wurde, werden alle Packungen zurückgeholt. Der Klassiker verschwindet damit endgültig vom Markt.

Bereits im vergangenen November hatte Pohl-Boskamp zwei Chargen des Präparats zurückgerufen. Aufgefallen waren die Probleme, weil sich der Geschmack verändert hatte. Im März folgten drei weitere Chargen. Die Ursache konnte nach wie vor nicht ausfindig gemacht werden. Der Wirkstoffgehalt entsprach stets den Vorgaben, eine Patientengefährdung gab es laut Hersteller nicht.

Mitte Dezember wurde trotzdem der Vertrieb der beiden Großpackungen eingestellt, im Februar wurde das Spray als Nachfolger für die Packung mit 14,2 Gramm eingeführt. Außerdem gibt es das Akutspray in der Plastikflasche auf dem Markt.

Glyceroltrinitrat ist nach wie vor Standard in der Akuttherapie von Angina pectoris; pro Jahr werden rund eine Millionen Packungen Nitrolingual abgegeben. Neben Pohl-Boskamp hat auch Actavis mit Nitrangin ein Spray auf dem Markt. Corangin von Mibe ist nicht mehr erhältlich.

Nitrolingual enthält 0,41 Milligramm Wirkstoff pro Sprühstoß, Nitrangin 0,4 Milligramm. Pohl-Boskamp hatte zunächst gegen die Ausschreibungen der Kassen gekämpft, da die Produkte nicht austauschbar seien. Mittlerweile ist das Unternehmen bei allen großen Kassen dabei.

Rückrufe gibt es auch bei Reimporten: Nachdem GlaxoSmithKline (GSK) mehrere Chargen Turixin (Mupirocin) zurückgerufen hatte, sind nun weitere Reimporte betroffen, die unter der Bezeichnung Bactroban vertrieben werden. Jeweils die drei Chargen C686737, C704367 und C710544 rufen Emra, Eurim und BR Pharma zurück. Letztere ist auch bei Kohlpharma betroffen.

Laut GSK war der eingesetzte Wirkstoff mit Fremdpartikeln verunreinigt. Eine mögliche Sensibilisierung oder lokale Irritationen der Haut durch die Fremdpartikel könne nicht ausgeschlossen werden, hieß es. Mehrere Reimporteure hatten bereits Ende August zahlreiche Chargen zurückgerufen.

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