AMK-Meldungen

Fälschungen bei Viread

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Berlin -

Erneut sind Fälschungen bei Reimporten aufgetreten. Betroffen ist das HIV-Medikament Viread (Tenofovir) von Gilead. Die Importeure Medicopharm, bei dem die Fälschung aufgefallen war, und Axicorp rufen derzeit eine Charge (13VR039D) des Präparats zurück. Betroffen sind Packungen mit 30 und zweimal 30 Filmtabletten.

Laut Aussagen des Originators seien Manipulationen an der Verpackung vorgenommen worden, so Medicopharm. Die Tabletten selbst seien nicht betroffen und in der original versiegelten Primärverpackung von Gilead. Es habe daher zu keiner Zeit eine Gefahr für die Patienten bestanden. Da einzelne Packungen bereits an Ärzte ausgeliefert wurden, bittet Medicopharm die Apotheker, die Mediziner umgehend zu kontaktieren und über den Chargenrückruf zu informieren.

Außerdem ruft der Hersteller Betapharm die Chargen 3171007 und 3171012 des COX-2-Hemmer Celecoxib zurück. Grund ist ein Kennzeichnungsfehler in der Brailleschrift. In der Blindenschrift wurde die Wirkstärke der 200mg-Packung fälschlicherweise mit 300 mg angegeben.

Der Hersteller Dr. Robert Pfleger ruft eine Charge (I003) des Pilzmittels Mykosert (Sertaconazol) zurück. Bei internen Nachprüfungen sei festgestellt worden, dass bei dieser Charge vermehrt Störungen des Pump-Dosiermechanismus auftreten. Eine gesundheitliche Gefährdung der Patienten bestehe aber nicht, betont der Hersteller.

Aristo ruft vier Chargen des Produkts Azur compositum (Paracetamol, Coffein, Codein phosphat) zurück. Betroffen sind die Chargen 3050842, 3050933, 3051014 und 3051114. Bei den Tabletten 350mg/50mg/30mg wurde laut Aristo in den fortlaufenden Stabilitätsuntersuchungen „ein nicht der Spezifikation entsprechender Wert bezüglich der Wirkstofffreisetzung festgestellt“.

Aus einer Apotheke erhielt die AMK einen Hinweis zur Ringer-Lösung Plastik (Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Calciumchlorid) von Berlin-Chemie: Die Apotheke hatte zwei defekte und somit undichte Flaschen festgestellt. Aus diesem Grund ruft der Hersteller nun vorsorglich die Charge 43723553 der Infusionslösung zurück.

Schon Ende März hatte Beragena Effortil (Etilefrin) und Visadron-Augentropfen (Phenylephrin) wegen möglicher Kontaminationen mit Schmieröl zurückgerufen. Eurim zieht nun nach: Betroffen sind die Effortil-Tropfen der Chargen 231521A, 232207A, 331727A, 332489A und 333653A sowie die Augentropfen der Chargen 2990040B, 2990050B, 3990020, 3990050B, 3990060, 3990070 und 4990010. Beide Produkte seien im Herkunftsland vorsorglich zurückgerufen worden, teilt Eurim mit. Dieser Maßnahme schließe man sich an.

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