Ausbruch nicht unter Kontrolle

700 Tote bei Cholera-Ausbruch in Malawi

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Berlin -

Im Zuge eines Cholera-Ausbruchs in Malawi sind inzwischen mehr als 700 Menschen gestorben, mehr als 21.000 haben sich seit Beginn der Infektionswelle im März vergangenen Jahres angesteckt. Das teilte die malawische Gesundheitsministerin Khumbize Chiponda mit. In einem Bericht des Ministeriums vom Montag hieß es, dass aktuell fast 900 Menschen in Krankenhäusern behandelt werden.

Auch zehn Monate nach Bekanntwerden des ersten Cholera-Falls ist der Ausbruch in dem Land im südlichen Afrika mit rund 20 Millionen Einwohnern noch immer nicht unter Kontrolle. Oftmals seien verunreinigte Wasserquellen der Grund für eine weitere Verbreitung, erklärte Chiponda. Es gibt allerdings auch mehrere Sekten innerhalb Malawis, die ihren Anhängern von medizinischer Behandlung abraten und so die Verbreitung fördern.

Malawi bittet um Hilfe

Ein Regierungssprecher erklärte in der Hauptstadt Lilongwe, die Öffentlichkeit, Unternehmen und Organisationen können entweder Geld oder Material für die medizinische Versorgung bereitstellen. Seit dem Ausbruch im März kämpft Malawi gegen die akute Magen-Darm-Infektion. Mittlerweile habe sich die Krankheit auf fast alle 28 Bezirke des Landes ausgebreitet, mehrere Hundert Menschen seien gestorben, so der Sprecher. Den Vereinten Nationen zufolge ist es der schlimmste Cholera-Ausbruch der vergangenen zehn Jahre.

Was ist Cholera?

Cholera ist eine schwere bakterielle Infektionskrankheit, die vorwiegend den Dünndarm betrifft. Durch verunreinigtes Trinkwasser oder kontaminierte Nahrung findet die Übertragung des Bakteriums Vibrio cholerae statt. Die Bakterien können extremen Durchfall (mit „Reiswasserstühlen“) und starkes Erbrechen verursachen, was zu einer Austrocknung mit Elektrolytverlust und Untertemperatur sowie Kollaps führen kann. Obwohl etwa 85 Prozent der Infektionen ohne Symptome verlaufen, beträgt die Letalität bei Ausbruch der Krankheit unbehandelt zwischen 20 und 70 Prozent. Cholera ist mit Medikamenten gut behandelbar. Patient:innen erhalten in der Regel eine orale Rehydrierungslösung. Unbehandelt kann die Infektion durch erheblichen Flüssigkeitsverlust zu Nierenversagen und zum Tod führen.

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