Am Mittwoch registrierte das Robert Koch-Institut (RKI) 113 Affenpockenfälle. Am heutigen Donnerstag (Stand 9. Juni) sind es bereits 131 Fälle. Expert:innen gehen davon aus, dass die Fallzahlen zunächst weiter leicht steigen werden. Erwachsene, die engeren Kontakt mit einem Affenpocken-Infizierten hatten oder ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben, wird nun die Impfung seitens der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfohlen.
131 Fälle in zehn Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein), so der aktuelle Übermittlungsstand. Da für eine Anstesckung enger körperlicher Kontakt nötig ist, schätzt das RKI das Gesamtrisiko für Deutschland als gering ein. Um aber Risikopersonen optimal zu schützen, will die Stiko nun die Impfung gegen den Erreger empfehlen.
Aktuell, so berichtet das RKI, sind es vor allem Infektionen, die durch Übertragungen im Rahmen von MSM-Aktivitäten erworben wurden (Männer, die Sex mit Männern haben). Die Einfuhr aus anderen Ländern, wie sonst üblich, spielt nur eine untergeordnete Rolle.
Generell lassen sich zwei Impfempfehlungen unterscheiden:
Eine Indikationsimpfung kann dann erfolgen, wenn eine Person einem erhöhtem Expositionsrisiko gegenüber dem Erreger ausgesetzt ist. Laut Stiko ist das so bei
Da der Impfstoff zunächst nur in begrenztem Maße zur Verfügung stehen wird, empfiehlt die Stiko, zunächst exponierten Personen eine Postexpositionsprophylaxe anzubieten. Das Impfregime umfasst zwei Impfdosen im Abstand von vier Wochen oder länger. Personen, die bereits eine Pockenimpfung erhalten haben, gelten nach einer einmaligen Imvanex-Injektion (Bavarian Nordic) als grundimmunisiert.
Der Beschlussentwurf der Empfehlung muss nun noch in ein sogenanntes Stellungnahmeverfahren mit den Bundesländern und beteiligten Fachkreisen gehen, noch ist also keine endgültige Empfehlung ausgesprochen werden.
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