Sibutramin entdeckt

Landesamt warnt vor Schlankheitsmittel

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Berlin -

Experten warnen immer wieder von Diätpillen aus dem Internet, da sie oft nicht deklarierte Substanzen enthalten, die gesundheitsschädigend wirken können. Aktuell schlägt das Landesuntersuchungsamt (LUA) Rheinland-Pfalz Alarm.

Das (LUA) warnt vor den Schlankheitskapseln „Minimal By falonfon“, das laut Laboranalysen den nicht deklarierten Arzneistoff Sibutramin enthalten soll. Die Gehalte der einzelnen Kapseln schwankten stark, das sei ein Hinweis auf sehr zweifelhafte Produktionsbedingungen. Auf der Packung steht „let be slim“. Der Behörde zufolge hat das Mittel keine deutsche Kennzeichnung und soll aus Thailand stammen. Es wurde über das Internet bestellt und vom Hauptzollamt Koblenz bei einer Einfuhrkontrolle beschlagnahmt.

Die Wirkung der Substanz kommt über die indirekte Stimulierung des sympathischen Nervensystems zustande. Es hemmt die Wiederaufnahme der Neurotransmitter Noradrenalin und Serotonin in die Nervenzelle. Die Einnahme kann zu einem Blutdruckanstieg führen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hervorrufen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Antidepressiva und Neuroleptika können gefährliche Interaktionen auftreten. Kontraindiziert ist der Arzneistoff unter anderem mit Schilddrüsenüberfunktion, Angina pectoris, Schlafstörungen, Epilepsie und Störungen der Leber- und Nierenfunktion. Unter der Einnahme von Sibutramin kann es auch zu Todesfällen kommen.

Sibutramin ist ein Amphetamin-Derivat und fand als Appetitzügler in der Therapie der Adipositas Verwendung. Der Arzneistoff war in Deutschland unter dem Namen Reductil (Abbott) vermarktet. Wegen starker Nebenwirkungen besitzen Sibutramin-haltige Arzneimittel aber keine Zulassung mehr und wurden in allen Industrieländern vom Markt genommen. In Deutschland ist das Mittel seit 2010 nicht mehr erhältlich. Der Handel mit dem Wirkstoff ist nach dem Arzneimittelgesetz (AMG) eine Straftat, die mit einer Freiheits- oder mit einer Geldstrafe geahndet werden kann.

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